Verschwunden

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Eben noch hat Nele auf dem Spielplatz gespielt, jetzt ist sie weg; unter den Augen ihrer Mutter Mieke entführt. Nele ist in das Blickfeld eines Pädophilen-Rings geraten und von einem Kunden als Spielzeug ausgewählt worden. Während die Polizei versucht, den Tätern auf die Spur zu kommen, erhält Mieke eine Nachricht, die sie aufschreckt.

Mein Eindruck:
Der Aufbau des Buchs erinnert ein bisschen an die Serie „24“, auch wenn es um mehr Tage geht und die Betrachtungen Lücken aufweisen. Aber mit der Sicht auf verschiedene Schauplätze, an denen das Geschehen seinen Fortlauf findet und einen Einblick in die Gedankenwelt eines der Täter bietet das Buch einen ähnlichen Spannungsbogen. Einen Bogen, bei dem die Sehne immer straff gespannt bleibt. Die Autorin Nora Benrath bietet viele Nebenkriegsschauplätze an, die nur für die Leser und nicht für die Polizei als solche sichtbar sind. Dadurch kommt zusätzliche Spannung auf, da man die Beamten immer wieder gerne schütteln würde, wenn diese sich auf eine falsche Spur begeben und zu lange mit Nebensächlichkeiten aufhalten.
Einen weiteren Pluspunkt sammelt Benrath für die Idee, ihren Charakteren einen Hintergrund zu geben, um ihre Beweggründe besser zu vermitteln, als das eine bloße Aufzählung der Ereignisse in der Gegenwart bieten würde.
Der Showdown kurz vor Schluss gerät leider ein bisschen zu dramatisch und opferlastig. Dass nicht alle Enden verknüpft werden, passt jedoch zu dem Thema der Krake von pädophilen Netzwerken.

Mein Fazit:
Zum Ende überambitioniert, bis dahin einfach nur spannend und erschreckend