Das Leben eines Riesenkraken als roter Faden für einen Roman

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petris Avatar

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Im Picus Verlag erscheinen immer wieder Romana, die mich überraschen und begeistern, deshalb habe ich immer ein Auge auf seine Neuerscheinungen. Bei diesem Roman hat mich vor allem auch das Cover angesprochen und das Thema: Kraken. Welch spannende Tiere.
Der rote Faden, der sich durch das Buch zieht, ist auch die Geschichte einer Riesenkrakin. Sie kommt in Kontakt mit einem Tiefseekabel, wird gefangen, freigelassen, verändert ihre Farben, kommuniziert. Und was das wirklich spannende an diesem Roman ist, dass ihre einzelnen Arme als Erzählstimmen zu Wort kommen. Dieser Teil ist auch wirklich gelungen.
Dazwischen ranken sich die Lebensgeschichten der Nachfahren eines Seefahrers, der viel früher in Kontakt gekommen war mit einem Riesenkraken, sich von diesem Schock nie erholt.
Es ist oft schwer zu wissen, in welcher Geschichte man sich befindet, die vielen Lebensgeschichten ziehen sich auch, es ist nicht einfach, die Zusammenhänge zu behalten.
Dazu kommen noch Episoden aus dem Leben verschiedener Autoren, die alle nur beim Vornamen genannt werden, u.a. ist Peter Benchley, der Autor von „Der weiße Hai“ dabei, denn in einem seiner Romane ging es ebenfalls um eine Riesenkrake.
Der Roman ist gut recherchiert, der Teil rund um die Riesenkrakin und ihre Arme gefiel mir hervorragend. Dazwischen rankten sich aber zu viele andere Geschichten, damit zog sich die Lektüre etwas.
Ein Roman mit Stärken, der mich aber nicht zur Gänze überzeugen konnte. Ich freue mich trotzdem für Autor und Verlag, dass er auf der Longlist des Deutschen Buchpreises steht!