Die Kalmarin

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cadoli Avatar

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Der Roman von Luca Kieser ist etwas besonderes, eigenwillig und auch mutig. Einiges hat mir sehr gut gefallen, wohingegen ich auf Beschreibungen von Penissen und Hoden durchaus hätte verzichten können.
Aber vielleicht deckt sich das mit der Geschichte um die uralte Kalmarin mit ihren 8 Armen, die alle einen Namen und ein Eigenleben haben. Die Leser-schaft dieses Romans besteht auch aus ganz vielen Individuen, die ganz unterschiedlich dazu eingestellt sein werden.
Die Erzählung war sehr fesselnd, besser ausgedrückt ein ganzes Geflecht von Erzählungen, die ineinander verschlungen waren, wie Tentakelarme. Auch wechseln, sowohl die Tentakel den Fokus der Geschichte, als auch der Autor seinen Schreibstil, manches sehr sachlich, manches so bildhaft und packend, dann nur Aufzählungen aus Tagebüchern.

Aber mit jeder Seite wurde die Komplexität der Natur deutlich und auch wie wir Menschen in diese immer wieder eingreifen. Die Message sicherlich auch, die bisher nur sehr wenig erforschte Tiefsee und all die dort lebenden, meist verborgenen Geschöpfe sind schützenswert.
Ein Buch auf das man sich einlassen sollte, und das nicht nebenbei gelesen werden kann.
Das Buch selbst sehr hochwertig, Titel direkt auf den Buchdeckel gedruckt, das Cover sehr ansprechend gewählt, Tentakelarme, die sich durch und über den Titel schlängeln