Ein literarischer Tintenstrahl

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"Weil da war etwas im Wasser" ist ein faszinierendes Buch, das in seiner ungewöhnlichen Erzählweise und Perspektive die Leserinnen und Leser auf eine außergewöhnliche literarische Reise entführt. Die Idee, die Geschichte aus der Sicht der Arme eines Riesenkalmar zu erzählen, ist nicht nur ambitioniert, sondern auch äußerst originell.

Die Darstellung des "Innenlebens" des Kalmars ist beeindruckend. Der Autor schafft es, die Emotionen und Gedanken des Kalmararms auf nicht vermenschlichte, dennoch aber emotional ansprechende Weise darzustellen. Der Schreibstil ist ruhig und fast schon poetisch, was der Atmosphäre des Buches eine einzigartige Note verleiht. Die Fußnoten, in denen sich die Arme untereinander austauschen, tragen zur Vielschichtigkeit der Handlung bei, auch wenn sie gelegentlich verwirrend sein können.

Der Roman verknüpft die Geschichten des Kalmararms mit den Erzählsträngen um die Familie Sanz und andere Personen geschickt miteinander. In der ersten Hälfte des Buches, war ich begeistert von der ungewöhnlichen Erzählweise und dem originellen Ansatz. Leider verliert sich die Handlung später in ihren Erzählsträngen, was dazu führt, dass die Figuren zum Ende hin eher abgehandelt als zu einem befriedigenden Abschluss gebracht werden.

Das Ende des Buches hinterlässt einen gewissen Eindruck der Unvollkommenheit, was mich zwiegespalten zurücklässt. Insgesamt handelt es sich jedoch um eine bemerkenswerte literarische Erfahrung, die die Konventionen des Erzählens aufhebt und den Leserinnen und Lesern viel Raum für eigene Interpretationen und Reflexionen lässt. Es ist ein Buch, das Diskussionen und Gedanken anregt, und trotz seiner Komplexität und Unvollkommenheiten empfehle ich es für all jene, die nach einer literarischen Herausforderung suchen.