Ja, aber...

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mike nelson Avatar

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Ja, aber.... "Weil da war etwas im Wasser" von Luca Kieser ist ein durchaus interessantes Buch, in dem jede Perspektive für sich auch sprachlich äußerst gelungen umgesetzt ist. Und den einzelnen Erzählstängen / Perspektiven mag man auch gerne folgen... aber es dauert bis ins letzte Buchdrittel hinein, bevor sich der 'große Zusammenhang' auftut... und ab da ist es schon fast schade, dass auch dieser Roman sein (offenes) Ende findet. Die Basiserzählung bilden die Geschichten, die die einzelnen Arme eines Riesenkalmars zu erzählen haben; darin eingebettet die Entstehungsgeschichte zum 'Weißen Hai' und zu Jules Vernes "20.000 Meilen unter dem Meer", Sanjas Praktikum auf einem Frosttrawler, unterwegs in Richtung Antarktis und auch das beeinträchtigte Sexualleben der im Roman 'Autor' genannten Person... wie gesagt, zunächst alles ein wenig verwirrend und man könnte sagen, dass der Autor bezüglich seines Werkes selbst etwas auf den Punkt bringt, indem er Sanja in ihrem aus Langeweile begonnenen Tagebuch schreiben lässt: "Vielleicht ist auch deshalb viel Literatur so langweilig, weil es so spannend ist zu schreiben, und denjenigen, die schreiben, gar nicht auffällt, dass es nicht unbedingt spannend ist, das dann zu lesen." By the way - es müsste sich ein Tiefenpsychologe an dieses Buch wagen, vielleicht sogar ein klassischer Freudianer... weil nämlich so viel von Körperöffnungen und -sekreten die Rede ist. Am Ende wird man schon belohnt, aber ein klein wenig Durchhaltevermögen ist schon vonnöten!