Verwirrend.

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brombeere Avatar

Von

Worum geht es?
Um einen Kalmar, seine acht Arme und zwei Tentakeln und um Menschen auf einem Frosttrawler.

Worum geht es wirklich?
Menschheit, Lebensraum und individuelle Erfahrungen.

Lesenswert?
Tatsächlich schwer zu beantworten. Ich fand es lesenswert, weil ich gerne in nominierte Titel vom Buchpreis hinein lese. Zeitgleich finde ich dieses Buch aber nicht wirklich zugänglich, es lässt einen möglicherweise ratlos zurück und den Inhalt überhaupt wiederzugeben ist schwer. Dadurch ist man sich nicht sicher, ob man alles richtig verstanden hat.
Zuerst einmal die Erzählweise: Schon der Anfang ist ungewöhnlich, denn die Arme des Kalmar erzählen eine Geschichte. Zeitgleich gibt es aber auch menschliche Erzählstimmen, die zu Wort kommen, und alles noch verwirrender machen. Nach und nach werden diese Perspektiven der Menschen immer entscheidender und der Kalmar rückt immer weiter in den Hintergrund. Es gibt in einigen Kapiteln verwirrende Querverweise auf später folgende Kapitel. Diese scheinen aber nicht die Reihenfolge beim Lesen ändern zu wollen.
Die Figuren sind allesamt nicht richtig greifbar, weil alles so schnelllebig und rasch wechselnd ist und ganz nebenbei ganze Jahrhunderte angeschnitten werden: Jules Verne, Weltkrieg und Hollywood.
Sprachlich ist das Buch definitiv nicht zum überfliegen geeignet und auch ein schnelles Lesen ist nicht ohne Probleme möglich. Die Sätze sind teilweise verschachtelt oder ungewöhnlich aufgebaut.
Trotzdem habe ich das Buch ganz gerne gelesen, auch wenn mich die Fülle an Themen zwischendrin etwas überfordert hat. Interessant war auf jeden Fall die Perspektive und wer hier zu Wort kommt, ebenso die Art wie der Autor plötzlich von scheinbar unwichtigen Themen hin zu Umweltthemen schwenken kann.
Auch wenn das Buch keine leichte Lektüre war, hab ich es dennoch gerne gelesen und habe gerne durch dieses Buch meine Kenntnisse zur Longlist 2023 erweitert.