Liebe auf Umwegen

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lindiii Avatar

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Ein sehr unterhaltsames Buch, mit viel Liebe zum Detail und eine nicht ganz so konventionelle Art sich zu verlieben.

Ich will nicht zu viel vornweg nehmen, aber die Art und Weise, wie dich Holland und Calvin kennengelernt haben war schon etwas schräg. Es macht einen neugierig. Man will wissen, wie es zwischen den beiden weiter geht, wie sich ihre Beziehung und vor allem ihre Liebe entwickelt.
Schon nach dem ersten eher dramatischen Aufeinandertreffen ist klar, dass etwas Verrücktes passieren wird, um die beiden zueinanderfinden zu lassen. Man wird dahingehend auch nicht enttäuscht und auch wenn durch den Buchrücken schon klar wird, dass sie irgendwie zusammen in einer Wohnung landen, so ist der Grund dahinter doch ein ganz anderer, als man zu Beginn erwartet.

Der Schreibstil ist flüssig und vor allem gut zu lesen, man kann sich direkt hineinfinden in Hollands und Calvins chaotische Welt. Die Hintergründe sind gut ausgearbeitet, die Charaktere haben eine gewisse Tiefe und ziehen einen direkt in ihren Bann. Abwechslungsreich und erfrischend taucht man in eine Welt, aus der man nicht so schnell wieder raus will. Ich konnte schmunzeln, hatte das Gefühl mich kurzzeitig Hollands Trauer vollends hinzugeben und am Ende ging mir das Herz auf, als die beiden endlich zueinander gefunden haben.

Calvin ist ein toller und begabter Mann, der sein ganz eigener Charakter ist. Er ist charmant, beherrscht und doch leidenschaftlich. Die Gitarre ist sein Element, mit der er alle in seinen Bann zieht und letztlich auch Holland um den Finger wickelt. Calvin weiß, was er will und als er die Chance hat das zu bekommen, greift er zu.
Holland hingegen ist eine ruhige Person, gesteuert von ihrem Herz, blockiert von ihrem Kopf. Sie weiß nicht, was sie will und ich konnte mich sehr gut mit ihr identifizieren. Sie traut sich etwas total verrücktes zu machen, etwas, dass nicht zu ihr passt und doch wagt sie den großen Schritt. Nach einigen Auf und Ab wird sie für diese waghalsige Aktion auch belohnt und man freut sich für sie.
Ihre beste Freundin Lulu kann ich von Anfang bis Ende nicht leiden. Wer so eine Freundin hat, der benötigt wahrlich keine weiteren Feinde. Da war mir selbst Brian noch sympathischer und selbst der ist ein richtiges Arschloch. Sich so gegenüber der besten Freundin zu verhalten hätte bei mir persönlich viel eher die Bombe zum Platze gebracht.
Zum Ausgleich zu ihrer völlig deplatzierten besten Freundin hat sie aber zum Glück Jeff und Robert. Sehr tolle und bodenständige Charaktere im Gegensatz zu Davis, der etwas mehr Pepp in die Familiensituation bringt.
Von jeder Sorte war also etwas dabei und die Abwechslung, die dadurch entstanden ist, hat eine hervorragende Dynamik ergeben, sodass jeder Charakter super zur Geltung kam. Meiner Meinung nach war die Tiefe dieser Charaktere auch vollkommen ausreichend und haben gut zur Unterstreichung der beiden Hauptprotagonisten beigetragen.


Mein Fazit:
Ein sehr gelungenes Buch, dass mich gefesselt hat und das ich nicht weglegen wollte. Ich kann es definitiv weiterempfehlen, denn neben der Ernsthaftigkeit des eigentlichen Themas gehen Humor und auch die prickelnde Erotik nicht unter.