Leben in einer multikulturellen Welt

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annajo Avatar

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Die Schwestern Zazie und Dieo leben in Frankfurt. Dieos Leben dreht sich um die Familie und den Ehemann und wie sie versucht, den Ansprüchen an eine Mutter gerecht zu werden und dabei gleichzeitig völlig entspannt und stylisch zu wirken. Gestört wird dieses Leben oft genug von den Einwürfen ihrer Schwester Zazie, die die Bemühungen ihres weißen Schwagers oft ins Lächerliche zieht. Gleichzeitig ringt Zazie selbst mit Fragen von Zugehörigkeit und Identität, die ihr im Alltag oft genug selbst begegnen. Gleichzeitig scheint im Prolog durch, dass die beiden sich auch im Herkunftsland ihres Vaters, dem Senegal, nicht automatisch heimisch fühlen.

Die Leseprobe weckt das Interesse nach mehr. Die Autorin beleuchtet Leben in Deutschland abseits des weißen Mainstreams, aber auch jenseits von Erzählungen über türkische und arabische Familien. Dass es hier möglicherweise noch einmal deutliche Unterschiede gibt, deuten die Rückblicke Zazies auf ihre Schulzeit an. Bücher wie dieses, das das Leben in einer multikulturellen Gesellschaft über die Theorie hinaus darstellt, sind meiner Meinung nach unglaublich wichtig, um einerseits Identifikationsfläche zu ermöglichen und andererseits Empathie und Verständnis zu fördern. Abseits dieser Betrachtung aber möchte ich auch einfach wissen, wie es mit den beiden Schwestern weitergeht und wie ihr Alltag aussieht, aber auch was sich auf der Reise in den Senegal ereignen wird. Ich habe auf jeden Fall jetzt schon das Gefühl, den Figuren näher gekommen zu sein, auch wenn die Kapitel sehr kurz sind und mitunter etwas gehetzt - dem Alltag der Figuren angepasst - wirken.