(Alltags-) Rassismus

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karens1 Avatar

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Ein Roman über zwei Schwestern mit deutscher Mutter und senegalesischem Vater, in Deutschland geboren und aufgewachsen. Zwei unterschiedliche Lebensmodelle. Die jüngere versucht den Rassismus immer wieder aufzudecken und dagegen anzugehen - auch ihrem deutschen Schwager gegenüber.

Es werden viele wichtige Themen angesprochen, die gerade in den Zeiten des Aufstands gegen die AfD eine noch größere Plattform brauchen. Alleine deswegen empfehle ich das Buch. Sich der "white fragility" bewusst werden, dem alltäglichen Rassismus stellen sind dabei wichtige Elemente.

Die Umsetzung des Themas hingegen hat nicht immer meinen Geschmack getroffen. Selbst innerhalb eines Kapitels wird plötzlich - ohne Anhaltspunkt - in der Zeit gesprungen. Entgegen des Klappentextes ist der Tod des Vaters aus meiner Sicht nicht wirklich entscheidend für die Geschichte. Das Ende kommt mir viel zu plötzlich. Das Buch wird aus Sicht der beiden Schwestern und des Schwagers geschrieben und trotzdem sind mir alle Charaktere sehr auf Distanz geblieben, und ich habe nicht das Gefühl, sie wirklich zu kennen.
An manchen Stellen schien es, als wollte die Autorin alles, rund um das Thema auf Biegen und Brechen in dem Roman unterbringen.
Auch der Witz aus dem Klappentext ist mir nicht wirklich begegnet.

Aber wie gesagt, bin ich der Meinung, dass es aufgrund des Themas ein lesenswertes Buch ist!