Eingehender Familienroman

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Der Autorin Yandé Seck ist es gelungen, einen Familienroman zu schreiben in den man sich gut hineinversetzen kann. Ob Schwarz oder Weiß, ich denke diese Art von Charakteren gibt es in jeder Familie und in jeder Hautfarbe. Die eine (Ältere) ist die Gute. Unkritisch, eher angepasst. Die andere (jüngere), ist der Rebell, die Kritische, die die immer nachhakt, wenn etwas nicht passt. In diesem Fall sind beide Schwestern Schwarz und der damit einhergehende, erlebte Rassissmus bzw Sexismus und das damit verbundene Unrecht ist das Leitthema. Mit den Kapiteln, die den einzelnen Charakteren gewidmet sind, gelingt es der Autorin jedoch den Personen Raum zu geben. Auch dem weißen Ehemann, der älteren Schwester, der als ausgleichendes Element in der Familienbeziehung steht. Die moderne Sprache in Verbindung mit zeitgenössischer Kultur macht dieses Buch so angenehm leichtgängig und lässt nicht wieder den erhobenen Zeigefinger zu diesem Thema im Vordergrund stehen. Allerdings sind die Dialoge oder Monologe zu o.g. Themen so schnell verschwunden, wie sie auftauchen. Das hat einen kleinen Touch Oberflächlichkeit. Aber da es ja auch eine Familiengeschichte und kein Sachbuch ist, liest man darüber hinweg. Sehr empfehlenswert!