Schwestern halten immer zusammen

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valeska Avatar

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Die Kernaussage ist klar: Das Buch von Yandé Seck stellt die Beziehung der beiden Schwestern Zazie und Dieo in den Vordergrund. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Auf den ersten Blick könnten die beiden Protagonistinnen nicht unterschiedlicher sein: Dieo führt ein sehr geordnetes Leben. Sie macht eine Ausbildung zur Psychotherapeutin, hat die Chance auf eigene Praxisräume und schmeißt nebenher noch das Familienleben mit ihrem Mann Simon und den drei Kindern. Zazie hingegen liebt als jüngere Schwester ihre Freiheit, verliert ihren Job und ist auf der Suche. Sie kämpft täglich den Kampf gegen Rassismus und das weiße Patriarchat. Auch Dieo hat Probleme, sich unter den Hipster-Müttern und ihren perfekten Vorstellungen einzufinden. Wie ihre Leben in Frankfurt ausschauen beschreibt die Autorin sehr gut. Passend dazu, gibt es im Buch drei Erzählperspektiven - die von Zazie, Dieo und Simon. Das hat das Buch für mich sehr spannend und abwechslungsreich gemacht. Einen Kritikpunkt habe ich - Achtung Spoiler! Wer nicht wissen will, was nach Seite 200 passiert, bitte aufhören zu lesen! Auf dem Klappentext wird bereits verraten, dass der Vater der beiden stirbt und sie in den Senegal reisen. Diese Wendung kommt allerdings erst im letzten Drittel des Romans vor. Ich finde es sehr schade, dass so viel bereits im Klappentext verraten wird. Diese wichtige Wendung im Buch, hätte nicht vorher verraten werden sollen.