zu Beginn stark

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brombeere Avatar

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Worum geht es?
Um zwei sehr unterschiedliche Schwestern, die mit Rassismus, Erwartungen und Familie konfrontiert werden.

Worum geht es wirklich?
Herkunft, das eigene Leben und Weiterentwicklung.

Lesenswert?
Ja, auch wenn ich es im Verlauf schlechter werdend fand. Der erste Teil hat mich absolut begeistert und ich habe das Buch echt geliebt, fand die Figuren super spannend.
Mir hat der Schreibstil gut gefallen und die wechselnden Perspektiven, aus denen erzählt wird. Die beiden Schwestern Dieo und Zazie sind sehr unterschiedlich und gehen auch mit ihrer Herkunft ganz anders um. Während Zazie eher progressiv und neumodisch unterwegs ist, ist Dieo Mutter und lebt ein konservativeres Leben. Gerade Zazie fand ich dabei richtig toll, sympathisch und konnte ihre Emotionen gegenüber Sexismus und Rassismus so gut nachvollziehen.
Der Klappentext nimmt leider schon zu viel von der Handlung vornweg, denn eine Änderung der Umstände erfolgt erst recht spät im Buch.
Ich verstehe nicht ganz, warum Simon als dritter Erzähler neben den beiden Schwestern einen Platz erhält, denn auch ohne seinen Blickwinkel hätte diese Geschichte gut erzählt werden können. Die Sicht der beiden Frauen fand ich wesentlich spannender, interessanter und aussagekräftiger.
Dadurch, dass ich Zazie zu Beginn so sympathisch fand und gerade die unangepasste Art mochte und dass sie sich nicht nur den Normen wegen auf etwas einlässt, kam mir dann der spätere Verlauf der Geschichte sehr widersprüchlich vor. Ich hätte mich gefreut, wenn die Autorin ihre Figur in ihrer Art belässt und es nicht um Wandel und Veränderung hin zur Norm geht.
Gut erzählt waren die Situationen, denen die beiden Schwestern ausgesetzt sind, weil sie mixed sind und ebenfalls die schöne neutrale Wortwahl, derer sich die Autorin bei allem bedient.
Ich habe das Buch gerne gelesen, der Anfang hat aber eine sehr große Erwartungshaltung bei mir erzeugt, die im Verlauf nicht gehalten werden konnte. Trotzdem eine gelungene Lektüre.