Melancholisch und atmosphärisch

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carmen1994 Avatar

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Schon nach den ersten Seiten war ich tief in die Geschichte hineingezogen. Eric Puchner schafft es, eine dichte, melancholische, aber zugleich warme Atmosphäre aufzubauen, in der Familie, Freundschaft, Krankheit und die Suche nach Halt meisterhaft miteinander verwoben werden. Besonders beeindruckt hat mich die lebendige Sprache – sie ist klar, manchmal rau, dann wieder voller feiner Zwischentöne, die die Figuren unglaublich echt wirken lassen.

Garretts Beziehung zu seinem kranken Vater ist voller Spannung, Bitterkeit, aber auch Nähe, und gerade diese Ambivalenz hat mich berührt. Die Szenen sind oft von subtiler Komik durchzogen, sodass selbst die schweren Themen nicht erdrückend wirken. Der Text hat für mich genau die Mischung aus Emotionalität und scharfem Blick auf menschliche Schwächen, die große amerikanische Familienromane auszeichnet.

Mein Eindruck: Weißes Licht ist ein vielschichtiger, bewegender Roman, der lange nachhallt. Ich freue mich schon jetzt darauf, Garrets Weg weiter zu verfolgen und mehr über die Verbindungen und Brüche zwischen den Figuren zu erfahren.