Die Betäubung der Seele
Zwischen einer jungen Frau und zwei gleichaltrigen Männern entwickelt sich ein Dreiecksverhältnis, das sich bis zu deren Lebensende nie so ganz auflöst - und eine entsprechend lange Zeitspanne umfasst dieser Roman, den man durchaus als ein Epos von Ausmaßen der griechischen Tragödie ansehen kann.
Während sich Cece und Charlie unbeschwert und ohne Zweifel auf ihre Hochzeit vorbereiten, laboriert Garrett an einem durch extreme Schuldgefühle hervorgerufenen Trauma. Aber ersteres erweist sich bald auch als Täuschung, denn alle haben ihr Päckchen zu tragen: Cece hat den frühen und qualvollen Tod ihrer Mutter nie verkraftet und verletzt Charlie unheilbar. Wie in Goethes Wahlverwandtschaften oszillieren die Gefühle, und das Leitmotiv heißt Schuld, ein schlechtes Gewissen als Grundbefindlichkeit und Lebenswege, die alle auf ganz eigene Weise scheitern.
Den Hintergrund dazu bildet die grandiose Landschaft Montanas, aber mit fortschreitender Dauer, die über unsere jetzige Gegenwart hinausweist, die durch die Waldbrände in Kalifornien verursachte gesundheitsbedrohende Luftverschmutzung, die ebenso wie Garretts Visionen von Schnee seelische Zustände symbolisiert. Die Verletzungen machen auch vor der nächsten Generation nicht halt, für die Sünden der Eltern büßen auch noch der Kinder.
Das alles stellt Puchner dar in eindrucksvollen Szenen, Dialogen von höchster Dramatik und zuweilen grotesken Schauspielen. Dass am Ende nicht alles in reinem Nihilismus versinkt, rechne ich seiner humanistischen Lebensweisheit an.
Ich empfehle diesen Roman all jenen, die bereits Gefallen gefunden haben an den Werken von Jonathan Franzen.
Während sich Cece und Charlie unbeschwert und ohne Zweifel auf ihre Hochzeit vorbereiten, laboriert Garrett an einem durch extreme Schuldgefühle hervorgerufenen Trauma. Aber ersteres erweist sich bald auch als Täuschung, denn alle haben ihr Päckchen zu tragen: Cece hat den frühen und qualvollen Tod ihrer Mutter nie verkraftet und verletzt Charlie unheilbar. Wie in Goethes Wahlverwandtschaften oszillieren die Gefühle, und das Leitmotiv heißt Schuld, ein schlechtes Gewissen als Grundbefindlichkeit und Lebenswege, die alle auf ganz eigene Weise scheitern.
Den Hintergrund dazu bildet die grandiose Landschaft Montanas, aber mit fortschreitender Dauer, die über unsere jetzige Gegenwart hinausweist, die durch die Waldbrände in Kalifornien verursachte gesundheitsbedrohende Luftverschmutzung, die ebenso wie Garretts Visionen von Schnee seelische Zustände symbolisiert. Die Verletzungen machen auch vor der nächsten Generation nicht halt, für die Sünden der Eltern büßen auch noch der Kinder.
Das alles stellt Puchner dar in eindrucksvollen Szenen, Dialogen von höchster Dramatik und zuweilen grotesken Schauspielen. Dass am Ende nicht alles in reinem Nihilismus versinkt, rechne ich seiner humanistischen Lebensweisheit an.
Ich empfehle diesen Roman all jenen, die bereits Gefallen gefunden haben an den Werken von Jonathan Franzen.