Eigentlich heißt es drei sind einer zuviel

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hoelzchen Avatar

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Das harmonische Buchcover und die Leseprobe haben mich neugierig auf diesen Roman gemacht. Am Ende des Tages war er anders als erwartet, aber dennoch sehr lesenswert. Es ist ein typischer, amerikanischer Roman und die Übersetzung ist hervorragend gelungen. Über mehr als 50 Jahre werden wir Charlie, Garett und Cece durchs Leben begleiten. Charlie und Garett kennen sich aus Collegezeiten, ein Unglück, wir werden erst im Laufe der Geschichte erfahren, was passiert ist, lässt die Freunde entfremden. Charlie ist ein erfolgreicher Arzt, Garett hat sein Studium abgebrochen und arbeitet in der Gepäckabfertigung am Flughafen. Charlie wird Cece heiraten und so erinnert er sich an seinen alten Freund Garett und bittet ihn, als Trauerredner zu fungieren. Die Hochzeit wird in Montana stattfinden, im Ferienhaus Charlies Eltern. Cece und Garett treffen schon einige Tage vorm Tag der Tage ein und lernen sich kennen. Cece findet keinen Zugang zu Garett, er hingegen ist sofort von Cece angetan und hat sich in sie verliebt. Doch auch dann verleibt sich auch Cece, die Hochzeit mit Charlie wird annulliert und Cece und Garett werden ein Paar. Viele Jahre später, treffen die drei aufeinander. Charlie ist in zweiter Ehe verheiratet und hat zwei Kinder. Auch Cece und Garett haben eine Tochter. Zwischenzeitlich hat Garett ein Studium beendet und er ist Naturkundler und viele Wochen im Jahr in der Wildnis unterwegs. Sie lassen ihre Freundschaft neu aufleben und auch ihre Kinder freunden sich an. Die Geschichte ist nicht chronologisch geschrieben und immer wieder gibt es Rückblenden, es ist nicht immer ganz einfach der Handlung zu folgen. Ein bisschen weniger Umfang hätte dem Roman gutgetan. Die Kapitel um die Freundschaft der Kinder und deren Probleme hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht. Sie sprengen den Rahmen und die Geschehnisse wirken absurd und unrealistisch. Der Autor Eric Puchner will aufrütteln und uns die Realität des Lebens aufzeigen. Manchmal biegt man falsch ab und muss dann mit den Entscheidungen leben. Viele Dinge im Leben können wir nicht beeinflussen, so erkrankt Cece an Demenz und Garett bleibt ein verlässlicher Partner an ihrer Seite. Charlie hat viele Rückschläge einstecken müssen, aber die Freundschaft der drei bleibt bestehen. Der Roman endet in der Zukunft. Das Leben hier bei uns auf der Erde hat sich verändert. Die Zerstörung der Umwelt hat die Artenvielfalt geschädigt, die Folgen des Klimawandels sind unaufhaltbar. Diese Szenerie macht betroffen und nachdenklich und wir werden unser Handeln überdenken müssen. Vielleicht trägt der Roman dazu bei. Ganz rund ist dieser Roman nicht und er hat seine Längen. Doch alles in allem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und spreche gerne eine Leseempfehlung aus.