Etwas langatmig

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moma58 Avatar

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Vorweg: 520 Seiten, denen 100 Seiten weniger bestimmt gut getan hätten. Grund: Bis Seite 200 dümpelt die Geschichte dahin. Die extrem langgezogene "Nichtheirat" nimmt sehr viel Platz ein und viele Passagen wirken hier im Nachhinein fehl am Platz. Was dann ausführlich folgt ist eine Familiengeschichte mit allem was dazu gehört: Seitensprünge, Scheidungen, Suchtkrankheit, unverstandene Jugendliche sowie viele Missverständnisse bei den Erwachsenen. Als Füllmaterial dazwischen viele Informationen, die es nicht unbedingt braucht um dieser Geschichte Handlung und Sinn zu geben. Was mir gefällt ist der Schreibstil. Er ist flüssig und lässt sich gut lesen. Wunderbar finde ich die Landschaftsbeschreibungen mit den dazugehörigen Stimmungsbildern. Genau so stelle ich mir Montana vor. Auch die Tierbeschreibungen finde ich teilweise sehr gelungen. Einzig das ausführlich beschriebene Töten der Holzbienen mit einem Squashschläger stösst bei mir auf Unmut. Diese Beschreibung hätte es nicht gebraucht und es sollte sich mittlerweile sogar bis Montana herumgesprochen haben, dass Insekten für unser Ökosystem wichtig sind.
Leider war dieser Roman für mich kein Lesehighlight und eine Leseempfehlung werde ich nicht aussprechen. Von mir deshalb nur 2,7 Sterne.