Gefühlvoll gestartet, enttäuschend geendet

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bibi21 Avatar

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Der Klappentext von Weißes Licht hat mich sofort neugierig gemacht: Ein zurückgezogener Mann in der ländlichen Gegend Montanas, der sich liebevoll um seinen kranken Vater kümmert, und dann plötzlich in eine schwierige Gefühlslage gerät – verliebt in Cece, die Braut seines besten Freundes, während er gleichzeitig gebeten wird, auf der Hochzeit eine Rede zu halten. Das klang nach einer intensiven, vielschichtigen Geschichte über Liebe, Loyalität und familiäre Bindungen.

Der Anfang des Buches hat meine Erwartungen auch erfüllt. Besonders die Beziehung zwischen Garett und seinem Vater wird sehr einfühlsam und berührend beschrieben. Diese Szenen haben Tiefe und schaffen eine authentische Nähe zu den Figuren. Man spürt die Last, die Fürsorge, aber auch die leisen Momente von Zuneigung und Verbundenheit.

Leider verliert das Buch für mich nach dieser starken Anfangsphase an Klarheit und Struktur. Der rote Faden scheint sich zunehmend aufzulösen. Handlungssprünge sind groß und lassen die Übergänge brüchig wirken. Dadurch fiel es mir schwer, in der Geschichte zu bleiben oder die Entwicklungen der Figuren nachvollziehbar zu finden. Die emotionale Intensität, die zu Beginn so vielversprechend aufgebaut wurde, konnte dadurch nicht bis zum Ende getragen werden.

Insgesamt bleibt bei mir ein zwiespältiger Eindruck: Weißes Licht beginnt stark, mit einer sensiblen und gefühlvollen Erzählweise, driftet dann aber leider ab. Der Spannungsbogen verliert sich und die Freude am Lesen nimmt deutlich ab. Schade – aus der Grundidee hätte sich noch viel mehr entwickeln können.