Zwischen Schweigen und Sehnsucht
„Weißes Licht ist kein Roman, den man einfach so wegliest und wieder vergisst. Vieles spielt sich im Haus der Familie Margolise ab, das mehr ist als nur ein Zuhause – fast wie ein eigener Charakter, in dem sich Hoffnungen, Spannungen und Erinnerungen sammeln. Die Figuren bewegen sich darin zwischen Nähe und Fremdsein, zwischen dem Wunsch nach etwas Besserem und der Realität, die oft nicht so mitspielt. Was mich dabei besonders beschäftigt hat, ist dieses Schweigen zwischen ihnen – all die unausgesprochenen Dinge, die so viel schwerer wiegen als das, was gesagt wird. Es zeigt auch, wie oft man Dinge tut, die man gar nicht tun will, einfach weil man sich anpasst oder weil man glaubt, keine andere Wahl zu haben. Das macht das Buch manchmal bedrückend, manchmal sehr feinfühlig, aber immer menschlich. Kein leichter Stoff, eher etwas, das nachhallt und einen dazu bringt, über das eigene Leben und die Dinge nachzudenken, die man sonst schnell übersieht.