Leider nicht so ganz mein Fall

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thomasitom Avatar

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Der Klappentext von Tobias Quasts Kriminal "Weißglut" klang eigentlich sehr vielversprechend: Ein Mord inmitten der finnischen Natur, verdächtigt wird mit Sarah Fuchs ein Society Sternchen aus München, das gerade erst vom Ehemann für eine Jüngere verlassen wurde – und um ihren Namen reinzuwaschen, fängt Sarah selbst an zu ermitteln. 🕵🏼‍♀️

Leider hatte ich aber schon direkt zu Beginn Probleme, in die Story reinzukommen. Es dauert recht lange, bis Sarah nach Finnland reist und die Leiche im See entdeckt. Zudem gibt es noch eine parallele Storyline aus Sicht von Onni, der in Helsinki an seiner Doktorarbeit schreibt und ebenfalls nach Sysmä reist, um nach einer mysteriösen Statue zu suchen. Seine Geschichte bringt die Handlung aber leider überhaupt nicht voran, weshalb sich für mich alles etwas gezogen hat.

Generell muss ich sagen, dass mich die skurrilen und überspitzten Charaktere sehr verwirrt haben. So geht Sarah beispielsweise nie ohne High Heels und Lippenstift aus dem Haus, was in der finnischen Natur zu einigen sonderbaren Slapstick-Momenten führt. Kommissar Toivo Aalto tut effektiv nichts, um den Mordfall aufzuklären, und fällt stattdessen nur durch ständiges Lakritzessen auf. Und dann ist da noch Onni, der wie besessen von der verschwundenen Statue ist, was für den Leser bis zum letzten Kapitel nicht wirklich nachvollziehbar ist.

Wen ich aber sehr mochte, war Ilvi, die Sarah zu Beginn als Anhalterin mitnimmt. Mit ihrer direkten und rebellischen Art war mir Ilvi auf Anhieb sympathisch. Zudem mochte ich das bildhafte Setting inmitten der finnischen Natur und dir Feierlichkeiten zum Midsommar sehr gerne.

Insgesamt war "Weißglut" aber leider nicht mein Fall. Für einen Krimi war das Buch nicht spannend genug und die überspitzten und vermeintlich lustigen Szenen haben die Story leider oft ins Lächerliche gezogen. Sehr schade, ich hatte mir mehr davon erhofft. 🥲🙈