Schöne Sprache, aber konnte mich leider nicht überzeugen

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gg-ena Avatar

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Jessica Vye ist eigentlich ein normales, 13-jähriges Mädchen. Sie lebt mit ihrer Familie in Großbritannien und es ist die Zeit des Zweiten Weltkrieges. Jessica ist allerdings nicht wie andere Mädchen, sie sagt bedingungslos immer die Wahrheit und hat - laut ihrer eigenen Aussage - dieses besondere Talent zu erkennen, was andere Menschen denken.

Ich persönlich habe mich etwas schwer getan mit dem Roman, der aus der Sicht eines sehr jungen Mädchens die Zeit des Zweiten Weltkrieges beschreibt. Dieser Krieg ist für alle der Alltag und es ist sehr interessant, den Krieg mit den Augen eines Kindes zu betrachten. Für Jessica ist es Alltag immer und überall fluchtbereit zu sein und auch alle Sachen für den Bunker gepackt zu haben. Durch den Krieg sind natürlich auch Lebensmittel beschränkt. Da es aber zu ihrem Alltag gehört, beachtet sie solche Sachen nicht besonders. Es gehört eben dazu. Dafür nimmt sie so vieles anderes aus ihrer Umgebung wahr und schenkt viele Situationen besondere Aufmerksamkeit, die andere Menschen vielleicht nicht so wahrnehmen würden. Sie ist ein Kind und in ihrem Leben geht es um Schule, Mitschüler und eben kindliche Themen.

Die Geschichte an sich hat nicht wirklich einen Höhepunkt und hangelt sich mehr von Situation zu Situation ohne wirklich einem roten Faden zu folgen. Dies ist sicherlich auch deshalb so, weil es die Geschichte eines jungen Mädchens erzählt. Für mich persönlich hat aber genau das mir das Lesevergnügen etwas erschwert.

Mir hat leider an diesem Buch das gewisse Etwas gefehlt, ich mag aber den Schreibstil von Jane Gardam sehr gerne. Ihre Sprache hat den Roman für mich soweit gerettet, dass ich das Buch trotz fehlender Spannungsmomente gerne gelesen habe, aber ich hatte mir mehr erwartet.