Vom Alltag eines schriftstellerischen Talents

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deathberry Avatar

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Jane Gardams bisher erschienene Werke, sind mir zwar aufgefallen, aber angesprochen haben sie mich nie; anders als dieses Werk hier. Sowohl Cover als auch Titel sind mir sofort ins Auge gesprungen und da es sich gleichzeitig um ihr Debütwerk handelt, dachte ich, wenn nicht jetzt, wann dann?

Den Anfang fand ich gut. Ich mochte auch ihre Art zu schreiben. Allerdings ließ die anfängliche Euphorie schnell nach und mit dem Mittelteil des Buches tat ich mir wirklich schwer.
Die Briefe, die Jessica von Florence erhalten hat, fand ich allerdings sehr unterhaltsam. Auch den Abschnitt mit Christian mochte ich, auch wenn mir nicht gefallen hat, wohin sich diese Geschichte entwickelt hat.
Selten hatte ich Lust das Buch weiterzulesen, obwohl ich es wirklich mögen wollte. Vielleicht hat auch einfach der Zeitpunkt nicht gepasst, aber ich habe das Buch nicht gerne gelesen.

Erschienen ist das Buch bereits 1971, also vor fast 50 Jahren (nicht 30 wie mein Gehirn mir dauernd vorgaukeln möchte.) Dementsprechend gesetzt ist auch das Setting der Geschichte, das noch vom 2. Weltkrieg handelt, dessen Realität damals noch viel frischer in den Erinnerungen der Menschen war. Ich finde eine Welt erschreckend, in der es notwendig ist, ständig eine Gasmaske mit sich rumzuschleppen, auch wenn mir bewusst ist, dass es ständig, auch heute, irgendwo Kriegsschauplätze gibt.

Jessica war mir als Heldin schon durchaus sympathisch. Auch wenn sie an ihrem Talent gezweifelt hat, als sie gemerkt hat, welchen Stil ihr schriftstellerisches Vorbild (mehr oder weniger) an den Tag legt. Sie war wenig begeistert davon, aber ihr Ego blieb nicht lange zerrüttet; und auch wenn ich mir schwer tue den Inhalt wiederzugeben – weil es mir teilweise wie eine Aneinanderreihung zufälliger Ereignisse vorgekommen ist – fand ich das Ende fast schon zu positiv, aber durchaus versöhnlich, obwohl einige Fragen offen geblieben sind.

Was der Titel nun eigentlich mit dem Buch zu tun hatte, wurde nicht erklärt bzw. hat sich mir nicht erschlossen.