Wozu dieses Buch? (Hörbuchrezension)

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signalhill Avatar

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Ich habe "Weit weg von Verona" von Jane Gardam als Hörbuch in 6 CDs mit einer Länge von 386 Minuten gehört. Das Hörbuch ist erschienen im HörbuchHamburg Verlag als ungekürzte Lesung, gelesen wird es von Vanessa Loibl.

Zum Inhalt: Die Schülerin Jessica will Schriftstellerin werden, glaubt aber nicht wirklich an sich selbst. Ihr Teenagerleben ist überschattet vom Krieg, von Knappheit, von gelegentlichen Bombenangriffen. Der Leser oder Hörer darf eintauchen in Jessicas Welt, ihr Leben im Krieg, ihre Teenagerwelt. Viel mehr ist zum Inhalt kaum zu sagen.

Die Hörbuchversion: Das Hörbuch wird gelesen von der sehr jugendlichen Stimme der Vanessa Loibl, die hier perfekt passt. Man wähnt sich sofort in der Teenagerwelt. Was mir allerdings nicht so gut gefällt, ist, dass die Sprecherin so liest, wie viele mittlerweile schreiben: 'ein' statt 'einen', 'mein' statt 'meinen'. Klar kann man das Ende etwas verschlucken, aber wenn man das Hörbuch hört, kann man auch verstehen, warum so viele mittlerweile diese Fehler auch im Schriftlichen machen.

Zur Atmosphäre: Das Buch mag autobiographisch sein oder solche Züge tragen. Dennoch hat mich die Stimmung des 2. Weltkrieges hier nicht erreicht. Die Protagonistin könnte heute leben, würde nicht hin und wieder die Kriegswelt erwähnt.

Zum Inhalt: Hier liegt mein größter Kritikpunkt. Das Buch plätschert so vor sich hin; in der zweiten CD wartete ich immer noch darauf, dass es endlich los geht. Dabei war der Anfang wirklich gut. Eigentlich passiert kaum etwas in "Weit weg von Verona", und der Titel erschließt sich mir auch nicht wirklich; da habe ich vielleicht etwas überhört. Zurück bleibt eine blasse Geschichte, die möglicherweise nur der Autorin etwas bedeutet.

Fazit: Leider kann ich das Buch/Hörbuch weder Jugendlichen, noch Erwachsenen, empfehlen. Möglicherweise ist in diesem Fall aber das Buch noch eher zu empfehlen als das Hörbuch. Richtig konzentrieren kann man sich auf das Geplätschere nicht wirklich.