Das Porträt zweier Frauen - da wäre mehr möglich gewesen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
benmat Avatar

Von

Im vorliegenden Roman wird die Geschichte zweier Frauen erzählt: Anna Eisner und Marie Stahmann.
Die Autorin hat ihre eigene Familiengeschichte fiktional verarbeitet, wie im Nachwort ersichtlich ist.
Der Zeithorizont erstreckt sich vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs.

Im ersten Teil geht es um Anna Eisner. Sie entstammt einer (groß)bürgerlichen jüdischen Familie und heiratet ebenso standesgemäß.
Eines ihrer sechs Kinder, der Sohn Heinrich, bricht mit diesen Konventionen. Er führt ein "wildes" Leben mit unsteter Arbeitsbiografie und heiratet die Marie, die aus keiner großbürgerlichen jüdischen Familie stammt.

Die Biografie Maries ist Gegenstand des zweiten Teils. Schwerpunkt ist hier ebenfalls die Unstetigkeit Heinrichs, der sie von Deutschland nach Amerika und wieder schließlich nach Deutschland zurück führt. Seine häufigen Berufswechsel, seine Spielsucht und seine Affären ziehen sich wie ein Roter Faden durch. Marie ist ebenfalls nicht ganz unschuldig und leidet zunächst unter ihrer Kinderlosigkeit.

Insgesamt ein Buch, das sich zwar flüssig liest, viele Ereignisse aber nur anreißt ohne dabei in die Tiefe zu gehen. Den zweiten Teil fand ich persönlich besser, hier finden sich aber ebenfalls viele Zeitsprünge. Einen richtigen Spannungsbogen gibt es nicht.