Der Schreibstil nervte mich

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d'marlen Avatar

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Die Geschichte, bzw. die drei Geschichten, die aber zusammenhängen, fand ich sehr interessant:
1. Jan kehrt in der Gegenwart an seinen Heimatort nach Rügen zurück, um sich um seinen Vater zu kümmern und erfährt dabei mehr über seine vor langer Zeit verschwundene Mutter.
2. Oda versucht 1970 schwimmend durch die Ostsee aus der DDR zu entkommen.
3. Margit flieht 1945 mit ihrer Familie auf einem Schiff aus Königsberg.
Man liest abwechselnd über die verschiedenen Schicksale, die alle sehr spannend sind.
Aber ich kam mit dem Schreibstil überhaupt nicht zurecht. Er erinnerte mich an die Schmöker aus den 1950er und 1960er Jahren, die bei meinem Opa im Bücherregal standen und die ich mir zu Gemüte führte, wenn überhaupt nichts anderes mehr zu lesen da war. Der Stil ist total kitschig und pathetisch. Da ist ein Gesicht "wie aus Marmor gemeißelt", und die Figur einer Frau erinnert an eine "junge Birke". Und so geht es die ganze Zeit. Je weiter ich las, umso unerträglicher fand ich das.
Außerdem waren mir manche Personen total unsympathisch, allen voran Jans Frau Gesa, die keinerlei Mitgefühl für ihren Mann hat und nur gekränkt und enttäuscht durchs Leben geht. Mit Jan, mehr oder weniger der Hauptperson, wurde ich auch nicht warm. Da will er zwar mehr über seine Kindheit erfahren, ist aber zu Oda anfangs äußerst unfreundlich. Irgendwie sind fast alle Personen im Roman schlecht gelaunt, unzufrieden und ungeduldig, und das übertrug sich ein bisschen auf mich als Leserin.