Mutterliebe ist stärker als alles andere

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Wirklich ein berührendes Buch das Liv Marie Bahrow da mit ihrem Roman „Wellenkinder“ verfasst hat. Es zeigt, dass Mutterliebe stärker sein kann, als alles andere und zeigt gleichsam auch, was die Gefühllosigkeit von Menschen bewirken kann. Sie erzählt gleich mehrere Geschichten von Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten erschütternde Dinge erlebten und berichtet davon, wie diese Erlebnisse noch auf ihre Kinder in der Jetzt-Zeit Auswirkungen haben.
Im Mittelpunkt der Story steht aber auch der Familienvater Jan, der vor den Trümmern seiner Ehe steht, jedoch den Kampf aufnimmt, diese noch zu retten.
Besonders beeindruckt hat mich dabei die Geschichte von Oda, die in den 70er Jahren aus der DDR fliehen will, in den Strudel eines ungeheuerlichen Verrats gerät und schließlich, als sie schon fast aufgegeben hatte, doch noch ihr Kind wiederfindet.
Versucht man einmal den Inhalt des Buches zusammenzufassen, stellt man fest, dass in den gut 400 Seiten des Romans sehr viel erzählt wird. Dies geschieht aber so interessant und mit immer wieder durchgeführten Blickwechseln der einzelnen Protagonist*innen, dass der rote Faden immer deutlicher wird und das Ende dann nicht wirklich überraschend ist, was der Güte des Romans m.E. Jedoch keinen Abbruch tut.
Die Frauengestalten des Buches haben mich durchweg überzeugt. Etwas schwächer ist für mich die Figur des Jan geraten, der sich an einigen Stellen der Geschichte doch etwas zu sehr selbst bemitleidet. Etwas problematisch fand ich auch das ewig quengelnde Kleinkind Connie, das mir an einigen Stellen doch zu viel Raum einnimmt.
Alles in allem hat mir der Roman aber absolut gefallen und ich würde ihn auf jeden Fall weiterempfehlen. Die Covergestaltung finde ich ausgesprochen schön. Die türkise Farbe, die den Einband dominiert passt sehr gut zu der übrigen Gestaltung.