Packende Lebensgeschichten in der DDR

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buecherwaerme Avatar

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Es ist die Geschichte von Jan, Oda und Margit, eingebettet in das jeweilige Zeitgeschehen. Die Figuren verbindet ein enges Band, welches erst im Laufe der Erzählung nach und nach zum Vorschein kommt.

Jan ist spät Vater geworden, hat mit Ende vierzig einen 4jährigen Sohn und lebt in Berlin. In der Beziehung zu seiner Frau gibt es Schwierigkeiten, sie wohnen getrennt.
Die Geschichte nimmt ihren Anfang als sein Vater, zu welchem er nach dem Verschwinden der Mutter keinen Kontakt mehr hatte, starke gesundheitliche Probleme bekommt. Jan reist in seine alte Heimat nach Rügen, um nach ihm zu schauen. Außerdem tauchen nach Jahrzehnten neue Hinweise zum Verbleib seiner Mutter auf.

Oda versucht in den 1970er Jahren zusammen mit ihrem Freund aus der DDR zu fliehen. Die Flucht scheitert. In der Haft merkt sie, dass sie schwanger ist.

Margit muss als Kind während des zweiten Weltkriegs fliehen und nimmt sich auf der Flucht einem kleinen Jungen an.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Die verschiedenen Blickwinkel haben die Protagonisten:innen nahbar gemacht. Gleichzeitig gab es bis zum Schluss die Spannung, wie die verschiedenen Lebensgeschichten zusammenhängen.

Die Schicksale der beiden Frauen machen betroffen und mich hat es emotional mitgenommen. Der Schreibstil ist gut zu lesen.

Für mein Empfinden hat sich das Ende etwas zu dramatisch zugespitzt. Dies hatte ich nach dem ruhigen Beginn so nicht erwartet und war für mein Gefühl etwas zu viel.
Grundsätzlich müssen Charaktere nicht durchgehend sympathisch sein, aber Jans Frau wurde als schwierig und unempathisch dargestellt. Sodass ich nicht nachvollziehen konnte, warum er noch so an ihr hängt. Die Protagonisten sind aber authentisch und menschlich beschrieben.

Insgesamt eine Leseempfehlung von mir.