Zwei Mütter

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hexelilli Avatar

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Schon das Cover und die Leseprobe sprachen mich sofort an und ich wurde von dem Roman, der ein Stück Zeitgeschichte aus der damaligen DDR wieder spiegelt nicht enttäuscht. Abwechselnd werden drei Geschichten erzählt, ab Mitte des Buches erkennt man die Zusammenhänge der drei Protagonisten.

Jan aus Berlin 2022, seine Mutter verschwand vor 30 Jahren. Jetzt kehrt er nach Rügen zurück, man hat eine Spur entdeckt, außerdem muss er sich um seinen kranken Vater kümmern. Margit rettet 1945 ein Baby aus den Händen einer Selbstmörderin. Oda will 1970 mit ihrem Freund über die Ostsee flüchten. Sie wird allerdings erwischt, über das Schicksal von Jürgen erfährt sie nichts. In der Gefangenschaft bringt sie einen kleinen Jungen zur Welt.
Drei Schicksale alle miteinander verknüpft. Alle drei verbindet der Wunsch nach Freiheit und Familie. Die Charaktere kommen glaubwürdig rüber, nur mit Margit wurde ich nicht so recht warm. Odas Schicksal hat mich am meisten berührt, war sie doch dem damaligem Regime hilflos ausgeliefert. Hier kommt das Thema Zwangsadoption auf den Tisch, von dem ich mir in keinster Weise vorstellen konnte, was das damals für die Betroffenen bedeutete. Jan immer auf der Suche nach sich selbst , und bemüht seine Ehe zu retten.
Das Buch hat mich bestens unterhalten, einige Szenen haben mich sehr berührt. Vorn mir gibt es eine klare Leseempfehlung.