Gegenwart im Spiegel der Vergangenheit

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nocheinestefanie Avatar

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Vom Rowohlt-Verlag wurde mir „Welt in Aufruhr“ von Herfried Münkeler zugeschickt.
Es handelt sich dabei um ein Sachbuch, das dem Schwerpunkt der Geopolitik zuzuordnen ist und welches mit überaus gut recherchiertem Fachwissen glänzt.

Als Nicht-Politologin fiel es mir zwar stellenweise schwer und google wurde mein treuer Begleiter bei dieser Lektüre, jedoch konnte ich unglaublich viel daraus für mich mitnehmen, dazulernen und weiterdenken.

Münkeler nimmt uns bis in die früheste Geschichte der Politik mit, zu Thukydides, einem der bedeutendsten Historiker der Antike, den Peloponnesischen Kriegen, dem römischen Reich, ja, selbst die Bibel und ihre Gedanken bezieht er kurz mit ein. Er schlägt dabei einen Bogen und analysiert, welche Grundwahrheiten von damals heute noch gelten und welche Spielräume bei der Konstellation der bestehenden Mächte in unserer Welt heute denkbar wären, wie sie überhaupt dorthin kamen und ob es vielleicht auch noch andere, denkbare Modelle einer Weltordnung gäbe?
Wie könnten die aussehen und funktionieren und überhaupt, welche Rolle spielen hier die kleineren Mächte?
Ich bin beeindruckt von so viel Wissen, allerdings hätte ich mir etwas weniger Geschichte und mehr handlungsbasiertes Wissen gewünscht. Mir ist bewusst, wie wichtig das Vergangene für Gegenwart und Zukunft ist, aber so manches Thema hätte ich gerne auch unter aktuellen Gesichtspunkten mehr durchleuchtet bekommen.

Daher gibt es von mir 4 von 5 Sternen und eine unbedingte Empfehlung an alle, die sich für das Weltgeschehen unter Herleitung seiner Ursprünge interessieren.