Klug

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Herfried Münkeler beschreibt in seinem Buch „Welt in Aufruhr“ Theorien der Weltordnung und Ursachen für Aufruhr in der Welt. Seine Ausführungen reichen von Thukydides bis in die Neuzeit. Er erklärt die Konflikte der jüngeren und jüngsten Gegenwart bis hin zum Krieg in der Ukraine mit Hilfe der Theorien und der aus ihnen resultierenden Deutungen und Narrative. Dabei geht es auch um die Rolle der jeweiligen Großmächte und um geopolitische Faktoren. Ein breit gefasst Blick auf Vergangenheit und Zukunft mit dem Ziel, sich der Frage anzunähern, wie eine künftige Weltordnung aussehen könnte, wer Akteur und Garant dieser sein könnte, welche Chancen und Gefahren in ihr liegen.
„Gedankenfunkelnd“ bewertet der Klappentext Münkelers Analyse. Dem kann der Leser nur zustimmen. Beeindruckend sind die breite und weit zurückreichende Kenntnis historischer, globaler Entwicklungen und die Zusammenhänge, die der Autor herzustellen weiß. Dabei reicht sein Blick nicht nur weit zurück, sondern erweist sich auch im Blick auf die Zukunft als sehr weitsichtig.
Einzig hemmend ist der bisweilen etwas aufgeblähte Satzbau und der Hang zum exaltierten Fremdwort, das gut und gerne auch hätte durch einen einfacheren Begriff zum Ausdruck gebracht werden können. Die funkelnden Gedanken des Autors hätten dieses äußeren Scheins nicht bedurft.