Gekonnt konstruierter, spannender und kurzweiliger Krimi

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gluexklaus Avatar

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Sofia, die Tochter von Evas bester Freundin Susanne, verschwindet spurlos, nachdem sie abends auf Evas kleinen Sohn Linus aufgepasst hat. Nicht nur Susannes, sondern auch Evas Leben geraten daraufhin völlig aus den Fugen. Plötzlich steht nämlich Evas Mann Daniel bei der Polizei unter Verdacht. Er war derjenige, der Sofia zuletzt lebend gesehen hat und seine widersprüchlichen Aussagen werfen Fragen auf. Kann Eva ihm noch trauen? Die Polizei findet heraus, dass sich Sofia vor ihrem Verschwinden auffällig für einen früheren ungeklärten Mordfall interessierte. Hat der gewaltsame Tod der Schülerin Jennifer Mann vor 15 Jahren womöglich etwas mit Sofias Verschwinden zu tun?

Petra Johann erzählt chronologisch, hauptsächlich aus Evas Sicht in der ersten Person. Zudem schildert sie die Ermittlungen der Polizei unter der Leitung von Kriminalhauptkommissarin Heidi Westphal. Zwischendurch sind wiederholt einige Passagen abgedruckt, die die Situation einer anonymen Person darstellen, die sich offensichtlich in Gefahr befindet.
Der Roman liest sich abwechslungsreich, unkompliziert und flüssig.

Eva und Susanne sind die besten Freundinnen. Gemeinsam kümmerten sie sich von Geburt an um Susannes Tochter Sofia. Für Eva ist Sofia fast wie eine eigene Tochter. Klar, dass Sofias Verschwinden die normalerweise ruhige und gelassene Eva vollkommen aus der Bahn wirft, zumal sich herausstellt, dass ihr Mann, der sonst so zuverlässige und fürsorgliche Daniel, nicht ganz die Wahrheit über sein letztes Treffen mit Sofia erzählt. Mit Eva fieberte ich beim Lesen mit.
Recht sympathisch fand ich auch die erfahrene Polizistin Heidi Westphal, die mit Sofias Fall betraut ist, dabei sehr gründlich vorgeht und nicht nachgibt.

Ist der Mörder von damals zurückgekehrt?
Raffiniert legt Autorin Petra Johann im Verlauf ihres Romans „Wem du traust“ immer wieder verschiedene Spuren. Die Zahl der Tatverdächtigen wird dabei größer, auch die Spannung steigert sich zum Ende hin stark. Die Auflösung zum Schluss empfand ich als logisch und nachvollziehbar. Für mich wie schon die bisherigen Romane der Autorin erneut ein packender, unterhaltsamer Krimi.