Packend, nicht perfekt
Petra Johann gehört zu den Autorinnen, deren Krimis ich immer wieder gerne lese, vor allem wegen ihres leicht zugänglichen Schreibstils und der Art, wie sie Figuren zeichnet. Auch in ihrem neuen Buch gelingt es ihr, sehr unterschiedliche Charaktere zu entwickeln, die sich in Stimme, Verhalten und Hintergrund deutlich voneinander abheben. Besonders beeindruckt hat mich erneut, wie authentisch sie junge Figuren wie Schülerinnen darstellt.
Der Plot selbst greift eine moderne und wichtige Thematik auf: sexualisierte Gewalt an Frauen und die Frage, wie Polizeiarbeit funktioniert und wo sie scheitert. Es geht auch um Freundschaft, Familie und um Vertrauen. Lange Zeit entwickelt sich der Kriminalfall mit einem leichten Spannungsbogen und wurde für mich ungefähr ab 60 Prozent etwas vorhersehbar, weil er in so kleinem Figurenkreis spielt. Das Finale ist dennoch kreativ und befriedigend.
Einige Aspekte haben mich jedoch gestört. Fast alle befragten Personen reagieren ablehnend, genervt oder verweigern sogar Auskünfte, obwohl eine junge Frau vermisst wird. Fast jede befragte Person stellt an irgendeiner Stelle die Frage: Warum wollen Sie das von mir wissen? Dieses Verhalten wirkte auf mich oft unlogisch, besonders bei Figuren, denen eigentlich daran liegen müsste, dass Sofia gefunden wird. Jede Minute zählt und doch wird die Kriminalpolizei immer wieder abgewimmelt. Für die Spannung mag das funktionieren, aber für mich erzeugte es eher Frust und Wut.
Auch die Dialoge empfand ich stellenweise als zu konstruiert. Manche Formulierungen klingen nicht nach wirklicher Alltagssprache, was die Authentizität einschränkt. Und der Klappentext ist etwas unglücklich gewählt: Der angekündigte blutbefleckte Pullover (der eigentlich eine Kapuzenjacke ist) taucht erst auf den letzten 95 Seiten auf. Bei einem über 400 Seiten starken Buch wirkt das irreführend.
Trotz dieser Kritikpunkte hat mich das Buch gut unterhalten.
Der Plot selbst greift eine moderne und wichtige Thematik auf: sexualisierte Gewalt an Frauen und die Frage, wie Polizeiarbeit funktioniert und wo sie scheitert. Es geht auch um Freundschaft, Familie und um Vertrauen. Lange Zeit entwickelt sich der Kriminalfall mit einem leichten Spannungsbogen und wurde für mich ungefähr ab 60 Prozent etwas vorhersehbar, weil er in so kleinem Figurenkreis spielt. Das Finale ist dennoch kreativ und befriedigend.
Einige Aspekte haben mich jedoch gestört. Fast alle befragten Personen reagieren ablehnend, genervt oder verweigern sogar Auskünfte, obwohl eine junge Frau vermisst wird. Fast jede befragte Person stellt an irgendeiner Stelle die Frage: Warum wollen Sie das von mir wissen? Dieses Verhalten wirkte auf mich oft unlogisch, besonders bei Figuren, denen eigentlich daran liegen müsste, dass Sofia gefunden wird. Jede Minute zählt und doch wird die Kriminalpolizei immer wieder abgewimmelt. Für die Spannung mag das funktionieren, aber für mich erzeugte es eher Frust und Wut.
Auch die Dialoge empfand ich stellenweise als zu konstruiert. Manche Formulierungen klingen nicht nach wirklicher Alltagssprache, was die Authentizität einschränkt. Und der Klappentext ist etwas unglücklich gewählt: Der angekündigte blutbefleckte Pullover (der eigentlich eine Kapuzenjacke ist) taucht erst auf den letzten 95 Seiten auf. Bei einem über 400 Seiten starken Buch wirkt das irreführend.
Trotz dieser Kritikpunkte hat mich das Buch gut unterhalten.