Psychologisch dichte Story

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Als die junge Sofia nach einem Babysitter-Abend nicht nach Hause zurückkehrt, beginnt für ihre Familie und die Ermittler eine verzweifelte Suche. Was auf den ersten Blick wie ein harmonisches Umfeld wirkt, entpuppt sich schnell als eine trügerische Fassade. Die Autorin Petra Johann geht tief in die Psyche ihrer Figuren und zeigt eindrucksvoll, wie nah Liebe und Abgrund manchmal beieinanderliegen.

Der Roman lebt von seinem vielschichtigen Aufbau: Aus wechselnden Perspektiven – darunter Eva, Kommissarin Heidi und eine geheimnisvolle Gefangene – setzt sich nach und nach ein komplexes Bild zusammen. Besonders die Passagen der Gefangenen, in kursiver Schrift, treffen emotional mit voller Wucht und sorgen anfangs bewusst für Verwirrung. Doch genau diese raffinierte Erzählstruktur hält die Spannung hoch und führt Stück für Stück zur Wahrheit.

Die Figuren wirken authentisch, vielschichtig und öffnen sich nur langsam, was den nervenaufreibenden Sog des Buches zusätzlich verstärkt. Jede enthüllte Information verändert erneut den Blick auf die Ereignisse, und man bleibt als Leser ständig am Rätseln.

Wie gewohnt liefert die Autorin Petra Johann eine präzise konstruierte, psychologisch dichte Story, die einen bis zur letzten Seite festhält und es nahezu unmöglich macht, den wahren Täter frühzeitig zu durchschauen. Ich habe dieses Buch in fast einem Stück durchgelesen. Beim Buchcover hätte ich mir ein anderes Bild oder Haus nachträglich gewünscht.

Ich gebe eine klare Leseempfehlung und freue mich schon jetzt auf das nächste Buch der Autorin.