Leseeindruck: Wen der Rabe ruft

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Im ersten Kapitel lernen wir Blue Sarget kennen, die in einer Familie aufwächst, in der Weissagungen nicht Besonderes sind. Bittet jemand um eine Prophezeiungen, so erhält er stets den Hinweis, dass diese zwar korrekt, jedoch nicht konkret seien. Eben dies unterscheidet all diese Prophezeiungen von der Weissagung die Blue von den unterschiedlichsten Personen gemacht wird, seit sie denken kann: Wenn Blue ihre wahre Liebe küsst, dann wird dieser Junge sterben.
Dieser Gedanke begleitet Blue zwar durch die Jahre, jedoch ist er für sie als 6jährige noch ewig weit weg, für sie als 16jährige undenkbar und veliert mit jeder neuen Erwähnung und der Zeit seinen Schrecken. Dies ändert sich als Neeve die Halbschwester ihrer Mutter zu Besuch kommt und sie mit dem Satz "Dies ist das Jahr, in dem du dich verlieben wirst!" begrüßt...

Blue ist im Gegensatz zum Rest ihrer Familie nicht mit dem Hellseher-Gen gesegnet, kann jedoch die Gaben der anderen verstärken. Jedes Jahr am 24. April, dem Vorabend des Markustages, sitzen sie und ihre Mutter vor einer abgelegenen Kirchenruine und warten auf die Toten. Das besondere daran ist, dass nicht nur die bereits gestorbenen dort auftauchen und ihrer Mutter ihre Namen verraten, sondern auch die, die im Laufe der nächsten 12 Monate terben werden. Blue jedoch kann jedes Jahr wegen ihrer fehlenden Gabe nur dabei sitzen und die von ihrer Mutter genannten Namen notieren. In diesem Jahr sitzt Blue mit ihrer Tante Neeve vor der Kirche und macht sich Gedanken über eben diese Ungerechtigkeit als das Unglaubliche geschieht: Sie sieht die Silhouette eines jungen Mannes mit dem typischen Rabensymbol der Elite-Schule des Ortes vor sich.

Als der Junge Blue seinen Namen - Gansey - nennt und verschwindet ist sie vollkommen erschüttert von diesem Erlebnis. So erklärt ihr ihre Tante,in welchen Situationen es möglich ist, dass eine Nicht-Sehende am Vorabend des Markustages einen Geist erblickt: Entweder Blue ist die wahre Liebe des Jungen, oder sie wird ihn töten..

Im zweiten Kapitel gibt uns die Autorin dann noch noch einen Einblick in den Charakter "Gansey" der mich persönlich sehr überrascht hat! Erwartet man nach einigen Hinweisen aus dem ersten Kapitel einen arroganten, reichen Schüler einer Eilte-Schule, so täuscht man sich gewaltig! Ebenso wie Blue hat Gansey die letzte Nacht nicht durchgefeiert, sondern sich auf einem alten Friedhof auf der Suche nach den Toten der Zukunft auf die Lauer gelegt. Und was er nach diesem Abend auf seinem Tonband vorfindet ist selbst für ihn unerklärlich: Obwohl er die ganze Nacht allein war vernimmt er auf dem Band seine eigene Stimme, die seinen Namen nennt...
Die Leseprobe endet damit, dass Gansey beschließt eine Wahrsagerin aufzusuchen um herauszufinden wer ihm die Frage nach seinem Namen gestellt hat...

Ich empfinde die Leseprobe als ungaublich gelungen! Blue hat mich schon vollkommen für sich eingenommen und die Atmosphäre ist unglaublich eindringlich beschrieben! Auch über Ganseys Vorgeschichte und warum er so überzeugt an Übernatürliches glaubt würde ich zu gerne heraus finden!
Das Buchcover finde ich sehr schön gesaltet und ich hoffe, dass "Wen der Rabe ruft" mein erstes Buch von Maggie Stiefvater wird!!