Spannender Einstieg in einen Roman

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lady-orchid Avatar

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"Wen der Rabe ruft" ist ein Fantasie-Roman von Maggie Stiefvater, der äußerst vielversprechend startet.
Blue stammt aus einer alteingesessenen Wahrsagerfamilie aus Henrietta. Alle weiblichen Familienmitglieder können mehr oder weniger präzise Voraussagen ihrer Mitmenschen treffen, was natürlich auch viel auf das Mitwirken ebendieser basiert. Nichts, was man nicht auch kennen würde. Allerdings konnten Blues Mutter und auch ihre Tante dem 17-jährigen Mädchen beide unabhängig voneinander eine sehr genaue Aussage treffen. Durch ihren Kuss wird ein junger Mann sterben.
Blue selber hat keine helsseherischen Fähigkeiten, sie kann die vorhandenen Fähigkeiten ihrer Mutter durch ihre Anwesenheit nur verstärken.
Wie jedes Jahr zum Markustag im April befindet sich Blue an der Kirche der Stadt. Wo ansonsten ihre Mutter anwesend ist, springt in diesem Jahr ihre Tante Neeve ein. Sie halten dort Kirchenwache. In dieser Nacht treffen sie auf die Seelen derer, die im folgenden Jahr sterben werden, notieren sich ihre Namen und teilen es auf Wunsch den betreffenden Personen mit. Auch hier dient Blue als Verstärker, die aber selber keine der Seelen sehen kann.
In diesem Jahr aber sieht sie eine verschwommene Gestalt. Es ist die Gestalt eines Jungen der ortsansässigen "Elite"-Jungenschule, die sie sehr verabscheut. Nachdem sie seinen Namen erfahren hat, Gansey, verschwindet er. Von ihrer Tante erfährt sie, dass sie ihn gesehen hat, weil es entweder ihre große Liebe sein wird oder sie für seinen Tod verantwortlich ist.
In dem zweiten Kapitel wird Gansey vorgestellt, der eben falls an das Übersinnliche glaubt und in ebendieser Nacht in der Kirche gesessen hat und die Geschehnisse auf Tonband aufgenommen hat. Anschließend kann er darauf sich selbst hören, der seinen Namen ausspricht und einen weiteren Satz, was ihn sehr verwirrt, denn gesporchen hat er die gesamten Nacht nicht. Von seinen Freunden wird ihm empfohlen, die örtliche Wahrsagerin aufzusuchen und diese über die Ereignisse zu befragen.

Die Autorin versteht es, eine gute Atmosphäre zu schaffen. Sie beschreibt die handelnden Personen sehr gut, so dass man sich in die jeweilige Situation einfinden kann und sich sofort in das Geschehen integriert fühlt. Der Lese findet schnell einen Einstieg in die Geschichte und sie hält sich auch nicht damit auf, lange Vorgeschichten zu erzählen, sondern steigt schnell in die Handlung ein. Trotzdem wird der Leser gut in die Geschichten eingeführt.
Ich für meinen Teil würde sehr gerne wissen, wie es weiter geht. Gefühlt war die Leseprobe viel zu kurz und gerne hätte ich sofort weitergelesen. Es verspricht ein sehr spannender Roman zu werden.