Ein sehr gelungenes Buch!

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Wen der Rabe ruft von Maggie Stiefvater
erschienen bei Script 5

Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen – bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht. Sein Name lautet Gansey, und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird.
Seit Blue sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint? (Klappentext)

Der Auftakt einer neuen Serie der New-York-Times-Bestsellerautorin Maggie Stiefvater entpuppte sich anders als ich gedacht hatte. Der Klappentext verrät nicht wirklich viel über die Geschichte, was mich jedoch nicht störte. Der Überraschungseffekt war somit größer.
Das Cover ist in einem edlen Grünton gehalten und bietet ein subtiles Artwork.
Der Prolog startet mit einer Vorstellung der Protagonistin Blue Sargent, die mir gleich sympathisch war. Kein alltäglicher Name, aber das ist wohl das Markenzeichen des Buches: es tauchen munter weitere ungewöhnliche Namen darin auf. Das erste Kapitel befasst sich dann mit der im Klappentext beschriebenen Situation und ich muss sagen, dass die Szene auf dem Kirchhof unheimlich beschrieben wurde und man sich beim Lesen immer mal umschaut, ob bei einem selbst noch alles mit rechten Dingen zugeht ...
Im nächsten Kapitel lernt der Leser dann auch schon den männlichen Protagonisten Gansey kennen. Zuerst wusste ich nicht so recht, wie ich ihn einordnen sollte, weil er doch etwas arrogant wirkt. Aber keine bange, trotzallem ist er nicht wirklich unsympathisch. Auch seine Freunde Ronan, Adam und Noah sind bald mit von der Partie. Jeder der vier Jungs hat einen ganz eigenen, unverwechselbaren Charakter, und ich konnte sie mir alle sehr gut bildlich vorstellen.
Die Geschichte beschäftigt sich mit der Wahrsagerei, dem Tod und den Geheimnissen der Protagonisten. In erster Linie geht es um die Erforschung der Ley-Linien, was ich anhand des Klappentextes nicht erwartet hatte, aber sehr spannend fand. Sehr gut fand ich auch die Geheimnisse um den Lehrer Barrington Whelk und Ganseys Mitbewohner Noah. Leicht vorhersehbar, aber das nahm dem Buch trotzdem keineswegs die Spannung. Eine kleine Liebesgeschichte darf auch nicht fehlen. Sie entwickelt sich nur ganz zart und sachte. Ein weiterer Pluspunkt des Buches ist das Privatleben aller einzelnen Personen, die unterschiedlicher nicht sein können. Das Ende des Romans erschien mir ein wenig konfus und überfordernd, wodurch sich auch der Punktabzug erklärt.
Alles in allem ein sehr gelungenes Buch einer sympathischen Autorin, auf dessen Fortsetzung ich mit Spannung warte.
In jedem Fall eine Kaufempfehlung mit 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.


Hardcover + Schutzumschlag
18,95 € (D)
ISBN 978-3-8390-0153-0
© Cover und Zitatrechte: Script 5
http://www.script5.de/