bedrohlich. düster. grauenvoll

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
puschel1304 Avatar

Von

"Wendy, Darling" von A.C. Wise

Titel und Cover: Ich empfinde Titel und Cover als sehr passend. Hier wird das dunkle und düstere Nimmerland beschrieben und eben so wirken auch Cover und Farbschnitt. Das mag ich sehr. Auch wenn Wendy mit Nachnamen Darling heißt, so ist ihr der Nachname doch eher ein Graus und sie hasst die Verniedlichung, die in ihm steckt. Insofern mag ich das Komma zwischen den beiden Namen sehr.

Schreibstil und Inhalt: A.C.Wise schreibt ihre Geschichte auf 414 Seiten in 15 Kapiteln, die jeweils eine Überschrift, passend zum Inhalt, erhalten haben. Der Schreibstil ist zwar einfach und die Worte gut gewählt und dennoch ist der Lesefluss nicht ganz flüssig, da viele Textpassagen regelrecht zu lang sind und mehr Dialoge meiner Meinung nach in dieses Buch müssten. Die Kapitel sind für meinen Geschmack zu lang. Die Autorin springt in einzelnen Zeitzonen und zwischen Mutter und Tochter hin- und her. Beides habe ich als angenehm für die Handlung empfunden.

Inhaltlich beginnt das Buch an der Stelle, als Peter seine Wendy wieder zu sich ins Nimmerland holen möchte und hierbei ihre Tochter Jane mit sich nimmt. Während Jane das Nimmerland kennenlernt und dem Leser dort einen Einblick gibt, zeigt Wendy zeitgleich ihre Vergangenheit nach dem Nimmerland auf und möchte ihre Tochter auf alle Fälle retten. Sie gibt sich der Vergangenheit hin und fliegt wieder ins Nimmerland. Ob sie dort ihre Tochter retten kann könnt ihr nur erfahren, wenn ihr dieses Buch lest :-)

Fazit: In diesem Buch fehlt mir schlichtweg die Triggerwarnung, die es dringend gebraucht hätte. Die Geschichte liegt sehr schwer im Magen und beinhaltet psychische und körperliche Gewalt, wobei die psychische mir hier den Atem geraubt hat. Es werden viele Themen wie Homosexualität, der Konflikt zwischen Erwachsen und Kind, Kommunikation und Ehrlichkeit angesprochen. Am Ende konnte mich das Buch aber besonders durch sein Ende nicht überzeugen. Es blieben zu viele Fragen offen und viele Dinge sind meiner Meinung nach nicht mit Logik verbunden. Für mich überzeugt der Grundgedanke auf alle Fälle und auch Cover und Titel. Ich habe zeitweise auch Stellen als wirklich erstklassig empfunden und dann wieder andere Stellen als zu schlecht ausgearbeitet bzw oftmals auch als zu langatmig. Am Ende bleibt für mich daher nur ein mittelklassiges Buch, welches nur gelesen werden sollte von Menschen, die mit psychischer Gewalt umgehen können.