„Wendy, Darling“ hat mich tief bewegt und mir eine völlig neue Perspektive auf die bekannte Peter-Pan-Geschichte eröffnet. A. C. Wise erzählt nicht von einem magischen Ort voller Abenteuer, sondern von den Schatten, die Nimmerland hinterlassen hat. Wendy ist nicht länger das brave Mädchen aus der Kindheit, sondern eine Frau, gezeichnet von Traumata, die um ihre Wahrheit und ihre Familie kämpft. Besonders berührt hat mich, wie ehrlich und schonungslos das Buch mit psychischen Wunden umgeht, ohne dabei Hoffnung aus den Augen zu verlieren. Die Sprache ist atmosphärisch dicht, oft poetisch, aber nie kitschig. Das Buch hat mich zum Nachdenken gebracht – über weibliche Stärke, über Erinnerung und über das Recht, gehört zu werden. Es ist unbequem, emotional intensiv und bleibt lange im Kopf. Für mich ist es eine kraftvolle, feministische Neuinterpretation, die ich jeder Person ans Herz legen würde.