Regt zum Nachdenken an!

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Ich bin ja eine absolute Märchenadaptionsliebhaberin, daher hatte das Buch direkt meine Neugier wecken können. Wenn ich an Peter Pan denke dann denke ich an meine Kindheit zurück und alle Filme rund um Peter Pan. Hier fand ich den Titel und Klappentext richtig interessant, daher war ich auf die Umsetzung umso gespannter.

Schnell habe ich gemerkt das es sich hierbei nicht um eine klassiche Adaption handelt, sondern eher wie eine kleine Fortsetzung von Peter Pan. Wendy und ihre Brüder sind vor fünf Jahren verschwunden und plötzlich tauchte Wendy nach 6 Monaten wieder auf. Wendy war aber nicht mehr so wie sie alle kennen, sondern total verändert und traumatisiert. Sie erinnert sich auch an überhaupt nichts mehr was in der Zeit geschehen ist.

Das Buch ist düster, traurig, emotional. Wir sprechen hier sehr sensible Themen an u.a. Depressionen, Traumabewältigung.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, weil er flüssig ist und irgendwie einnehmend. Ich fühlte die Emotionen, die Gedanken… Ich habe das Buch irgendwie nicht nur gelesen, sondern auch irgendwie gefühlt und gelebt.

Die Hauptfiguren waren sehr detailreich, individuell und lebendig dargestellt. Wendy ist eine Hauptfigur mit der man einfach mitfühlen muss. Ihre Seele ist zerstört. Sie kämpft immer wieder mit sich, den Depressionen und dem Trauma was sie nicht los wird. Sie ist gefangen zwischen der Vergangenheit und der Zukunft. Ich habe mit ihr richtig mitgefühlt und tiefstes Mitgefühl empfunden. Peter ist teilweise einfach der typische Peter. Witzig, ohne Sorgen und für immer ein Kind, aber auch ihn bedrücken gewisse Dinge wie u.a. seinen Schatten verloren zu haben …

Die Geschichte besteht nicht nur aus traurigen Askpekten, sondern auch aus vielen humorvillen Szenen, aber im Enddeffekt ist das Buch wirklich dafür da das man zum Nachdenken angeregt wird. Manchmal war ich aber auch etwas sauer und enttäuscht vom Autor, denn die Hauptfiguren haben teilweise den Kern der Geschichte verloren und immer wieder andee Dinge als wichtiger empfunden … Sie waren auf der Suche nach den verlorenen Kindern und wollten diese “retten”, aber bis diese Suche überhaupt mal richtig angefangen hat haben sie durchaus viele Freizeitaktivitäten durchlerbt. Ich habe den Sinn nicht ganz verstanden, denn so hat man immer wieder den roten Faden verloren. Dafür ist aber Ende wirklich voller Emotionen und hat mich irgendwie umgehauen. Ich musste sogar einige Tränchen vergießen, da die Geschichte mich wirklich berühren konnte.

 
Fazit

Aiden Thomas hat mit “Peter und Wendy – Verloren im Nimmerland” einen außergewöhnlichen Roman gezaubert der keine richtige Märchenadaption darstellt, sondern eher eine Fortsetzung darstellt. Sensbile Themen wurden hier durchaus behutsam und gekonnt eingebaut z.B. Depressionen, Trauma … Die Hauptfiguren sind lebendig,greifbar und tiefgründig. Die Umsetzung war nicht immer das gelbe vom Ei, aber zusammen mit dem Ende war die Geschichte doch etwas besonderes. Sie regt zum Nachdenken an und man vergisst sie nicht so schnell. Was will man mehr?