Was findet man, wenn das Eis bricht?

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(überarbeitete Rezension!)

Was findet man, wenn das Eis bricht?

Eins schon mal vorweg: Bei aller Kritik, die gleich noch folgen wird: "Wenn das Eis bricht" ist meiner Meinung auf jeden Fall lesenswert. Es lohnt sich definitiv, bis zum Ende  durchzuhalten. Das Buch hat allerdings rund 600 Seiten. Das Cover ist schaurig-schön, es will nur nicht so recht zum Buchinhalt passen, finde ich. Der Titel verspricht leider mehr Spannung als das Buch (zeitweise) zu vermitteln vermag.

Das Buch beginnt mit dem eigentlichen Ende: eine geköpfte Leiche wird gefunden, und im Buch erfährt man, wie es zu diesem Mord kam.
Obwohl die Leseprobe sehr gut war, schleppt sich das Buch ziemlich dahin. Dies liegt zum einen an dem relativ ausschweifenden Schreibstil der Autorin, zum anderen aber auch an der Detailtreue. Camilla Grebe arbeitet die einzelnen Charaktere bis ins Detail heraus. Diesbezüglich bin ich der Meinung, dass eine Detailtreue nicht unbedingt mit einem ausschweifenden Erzählstil einhergehen muss. Hier hat mich beim Lesen gestört, dass die Autorin auch Charakterstudien zu Personen betreibt, die ich nicht wichtig für die Handlung fand. Außerdem stellt die Autorin die einzelnen Charaktere zu detailliert dar, und auf die Liebesgeschichte der beiden Ermittler hätte ich persönlich auch gut verzichten können. Auch den Perspektivenwechsel und die Zeitsprünge fand ich am Anfang relativ anstrengend.

Allerdings - und das ist auch das Fazit für mich - kam am Ende bei mir die Erkenntnis, dass diese Geschichte genau so perfekt umgesetzt ist. Obwohl das Buch sicherlich nicht jeden Buchgeschmack treffen wird, vergebe ich vier Sterne. Diese vor allem für dieses ungewöhnliche Leseerlebnis und das für mich überraschende Ende.

Die Dauerleserin