Wenig Thriller, mehr Lebensgeschichten

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miss marple 64 Avatar

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Gleich zu Beginn schockt die Autorin den Leser mit einer schrecklich zugerichteten Frauenleiche, deren abgetrennter Kopf aufrecht stehend mit geöffneten, festgeklebten Augen die ermittelnden Beamten „anblickt“, als sie zum Tatort kommen. Die Wohnung des berühmten Modehaus-Geschäftsmann Jesper Orre ist verlassen, von ihm fehlt jede Spur. Die Ermittler Peter und Manfred erkennen alsbald Ähnlichkeiten zu einem Fall vor zehn Jahren und erinnern sich an Hanne, die als Kriminalpsychologin bei diesem Fall mitgeholfen hat. Auch jetzt holen sie sie mit ins Boot.
In einen Art Sternenmarsch lässt die Autorin den Leser sich der Aufklärung des Verbrechens nähern. Langsam tauchen wir ein in die Gedanken - und Gefühlswelt der drei Ich-Erzähler jedes einzelnen Erzählstranges. Hanne, Peter und Emma, eine junge Verkäuferin aus einem der Modegeschäfte Orres, sind auf unterschiedliche Weise mit den Ermittlungen verbunden und erzählen dem Leser im Verlauf des Buches aus ihrem Leben, das voll von persönlichen Schicksalsschlägen auf die unterschiedlichsten Art und Weise verläuft.
So furchtbar das Verbrechen auch am Anfang dargestellt ist, ist der Roman eher eine Kombination aus Kriminalfall und Lebensgeschichten, wobei diese im Mittelpunkt stehen. Das Buch ist zwar spannend, aber der wirkliche Thrill gelingt der Autorin in meinen Augen nicht.