zerbrechlich?

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frenx51 Avatar

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In der Wohnung des Geschäftsmann Jesper Orre wird eine weibliche Leiche gefunden, brutal ermordet und enthauptet. Die Frau war jung, doch ist unbekannt wer sie war und auch von Jesper Orre fehlt jede Spur. Da der Mord Ähnlichkeiten zu einem ungeklärten Fall vor 10 Jahren aufweist, bei dem aber ein Mann das Opfer war, wird die damalige Kriminalpsychologin Hanne, in die Ermittlungen eingebunden. Doch sie hat eine Schwäche-sie leidet an den Anfängen von Alzheimer und es ist unklar, ob sie all ihren Erinnerungen trauen kann und auch privat hat sie ihre Hürden zu meistern. Können die Ermittler den Fall aufklären und Jesper Orre finden? Kann Hanne diese Herausforderung meistern?
Ein Fall, der viel Stoff für einen spannenden Thriller bietet-vor allem weil er einen Blick in die Persönlichkeiten verspricht. Der Autorin gelingt dies nur bedingt, sie schafft Anfänge einer Spannung und eines Thrillers, aber der Nervenkitzel ist zu gering und das gewisse Etwas fehlt.
Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven geschrieben-es kommen die junge Frau Emma, Hanne, die Polizeipsychologin und der Ermittler Peter zu Wort. Dabei werden alle sehr detailliert beschrieben, sodass der Leser einen gewissen Einblick bekommt. Emma Bormann ist eine junge Frau, die als Verkäuferin in einem Kaufhaus arbeitet. Ihre Abschnitte werden alle aus der Vergangenheit beschrieben und spielen in der Zeit bevor in Jesper Orres Haus eine Leiche gefunden wurde. Sie lebt ein einfaches Leben und führt eine heimliche Beziehung zu Jesper Orre, dies geheim zu halten fällt ihr nicht immer leicht. Der Leser erfährt viel über die Beziehung zur Familie und Probleme der Vergangenheit. Hanne ist ehemalige Polizeipsychologin und wird zu dem Fall hinzugezogen, sie lebt mit ihrem Mann zusammen, dieser findet Hanne aber zu schwach um diese Aufgabe zu übernehmen und schränkt sie deutlich ein. Denn Hanne leidet an den Anfängen von Alzheimer, sodass das Vergessen zunehmend zum Problem wird. Peter ist Ermittler bei der Polizei, im Privaten läuft es nicht ganz so gut, aus einer Beziehung hat er einen Sohn, den er selten sieht und auch zu Hanne hatte er früher eine intensivere Beziehung. Hannes und Peters Perspektiven spielen immer in der Gegenwart.
Durch alle drei Perspektiven schafft die Autorin zwar unterschiedliche Blickwinkel, leider geht sie an vielen Dingen zu sehr ins Detail und stellt eher Informationen dar, die für den Fall weniger von Bedeutung sind und häufig im Privaten der drei Personen spielen. Dadurch kann man die Personen zwar sehr intensiv kennenlernen und besser in ihre Persönlichkeit blicken, leider wird aber das Buch zu lang und die Spannung fehlt deutlich. Ich fand das Buch nicht unbedingt langatmig, da der Schreibstil sonst angenehm zu lesen war, aber einiges hätte auch gekürzt werden können, ohne dass es aufgefallen wäre. Die fehlende Spannung ist leider das größte Problem vom Buch, nur zum Ende hin wurde es noch einmal spannend, da nach viele Seiten, der Fall endlich aufgeklärt wurde.
Das Buch konnte mich leider nicht ganz so überzeugen, der für mich vielversprechende Fall, wurde leider von vielen sehr detailreichen Erzählungen der drei Protagonisten getrübt. Diese lernt man im Laufe des Buchs zwar sehr gut kennen, doch dadurch geht der Blick auf den eigentlichen Fall verloren. Doch das größte Problem ist die fehlende Spannung.