Liebe über Zeit und Raum

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
melange Avatar

Von

Zum Inhalt: Drei Tage Landurlaub reichen 1938 aus, um den Seemann Stead und der Pianistin Marina das Gefühl unendlicher Liebe zueinander einzupflanzen. Die folgenden sieben Jahre versuchen sie, sich wiederzufinden, über einige Kontinente hinweg und immer im Schatten des 2. Weltkriegs. Das Ende des Kriegs markiert das Ende ihrer Suche.

Zum Cover: Auch wenn die Frau eine zeitgenössische Frisur trägt und der Kuss die innige Liebe der beiden Hauptfiguren symbolisiert, hätte die Dame gerne etwas ähnlicher - also mit langen, braunen Locken - gewählt sein dürfen.

Mein Eindruck: Zum Teil ausdrucksstark beschreibt Mardi McConnochie das Leid, welches die Stead und Marina auf dem Weg zum großen Glück ertragen müssen. Kaum ein Unglück, welches sie den beiden erspart. Dadurch wird der Leser irgendwann zwiegespalten: Wie die Figuren alle Widrigkeiten mit teilweise stoischer Ruhe ertragen, fühlt der Mensch vor dem Buch Schmerz, Panik und Verzweiflung ebenfalls nur noch wie durch einen Nebel, was sich insbesondere auf den letzten Stationen Marinas deutlich zeigt. Sterben und Verlust von Würde und Geld passieren eben, - größere Gefühle kommen nur noch auf, wenn es wirklich um die "Nächsten" geht. So ist "Wenn das Meer die Liebe trägt" zwar eine fantastische Geschichte über die Liebe, die sich nach drei Tagen Zusammensein über Jahre hinweg nach einer Fortsetzung seht, wird aber etwas zu ruckhaft erzählt. Nach einer ausführlichen Phase des ersten Teils geht es plötzlich Holterdiepolter und die Jahre ziehen in einem Wahnsinnstempo vorbei. Das Ende kommt nicht nur plötzlich, sondern zusätzlich so beiläufig, dass es nicht als wirklicher Höhepunkt der Geschichte empfunden wird.

Fazit: Eine besonders zu Beginn wunderbar beschriebene bittersüße Lovestory, die leider im Laufe der Zeit an romantischem Schwung verliert.

3 Sterne