Meer - Liebe

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spreeperl Avatar

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Der Titel und das Cover sind einfach bezaubernd.
Der Roman hält dann aber doch nicht ganz, was Titel und Cover versprachen.

Marina ist eine sehr gute Pianistin und lernt durch ihre Freundin den Seemann Stead kennen. Nach drei Tagen geht er wieder auf Fahrt und ward nicht mehr gesehen. Die so kühle und unschuldige Frau hat sich in ein Liebesabendteuer gestürzt, was nicht ohne Folgen blieb. Eigentlich will sie nach London, dort hat sie ein Musikstipendium und will sich der Musik widmen. Die Schwangerschaft wirft die Pläne über den Haufen und das bisherige Leben ist vorbei. Die behütete Frau aus gutem Hause muss sich jetzt der Missachtung der Gesellschaft stellen. Eine unverheiratete, schwangere Frau war in den 40 Jahren unmöglich. Marina versucht über Briefe mit Stead in Verbindung zu gelangen und erhofft sich Rettung aus dieser Misere, aber er kommt nicht. Erst Jahre später ist er wieder in Sydney und sucht Marina. Aber da ist sie schon seit Jahren verschwunden und hat weder zur Mutter noch zur Freundin Kontakt. Marina arbeitet in einem Nachtclub und ist die Geliebte des Besitzers, während Stead über die Weltmeere fährt. Stead erkennt, dass nur Marina in ihm Gefühle ausgelöst hat und beginnt sie zu suchen. Marina versucht es ihrerseits immer noch mit Briefen.

Der Roman ist gut aufgebaut. Am Anfang kurz die Begegnung der Beiden. Dann 5 Jahre später wird über Steads Suche geschrieben. Dazwischen immer die Jahre und wie es Marina ergangen ist. Aber der romantische Liebesroman mit der großen Suche, war es nicht. Es war eine gute Studie über die Zustände kurz vor dem Krieg und die Situation der Frau. Wie erging es einer schwangeren, unverheirateten Frau damals. Wie stand die Gesellschaft dazu. Als Leser konnte ich das gut anhand der Schwester und der Heimbewohner nachvollziehen. Leider blieben sowohl Stead als auch Marina recht ausdruckslos. Ziemlich schnell wird sie eine Geliebte?! Wie erleben beide den Krieg? Warum meldet sie sich nicht mehr bei der Mutter? Das Buch plätschert so dahin, ohne das große Spannung aufkommt.