Ich glaube, das wird sehr emotional

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sonnenblumeberlin Avatar

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Die Leseprobe führt sehr nah an Bo heran, einen alten Mann, der um Selbstbestimmung, um seine Frau im Pflegeheim und um seinen Hund Sixten kämpft – und damit auch um den letzten Rest eigener Würde. Die Innensicht ist ruhig, aber sehr intensiv: Wut auf den Sohn, zarte Erinnerungen an die Ehefrau und der liebevolle Blick auf den Hund wechseln sich mit körperlichen Einschränkungen, Scham und dem Misstrauen gegenüber Ärzten und Pflegestrukturen ab. Die eingeschobenen, sachlichen Einträge der Pflegekräfte wirken wie ein harter Kontrast zu Bos dichter Gefühlswelt und machen die Einsamkeit und Verletzlichkeit des Alters besonders spürbar. Insgesamt wirkt der Ton leise, berührend und sehr authentisch – ein Roman, der wohl stille, aber nachhaltige Emotionen auslöst.