Sind so die alten Männer?
Der Titel „Wenn die Kraniche nach Süden ziehen“ war für mich schön, fast sehnsuchtsvoll. Dann gab es ein Vorwort der Autorin, in dem sie ihre Dankbarkeit ausdrückt und darauf hinweist, dass das Buch auf die „Schwierigkeit, mit Menschen wirklich zu kommunizieren“ aufmerksam machen wolle. Das habe ich ihr geglaubt, und diese Ehrlichkeit hat mich berührt.
Das Buch versucht, ähnlich empathisch aus der Perspektive eines alten Mannes zu schreiben, der die Kontrolle abgeben muss. Manche Sätze wirkten auf mich jedoch etwas zu flach, etwa: „Vor lauter Wut sah ich rot.“ Andere Passagen erschienen mir zu didaktisch formuliert, fast wie Hinweise für uns Leser:innen: „Im Kielwasser der Wut meldet sich dieses nagende Gefühl, das mich seit einiger Zeit plagt.“ Man durchschaut schnell, dass hier ein nach außen wütender, alternder Mann gezeigt werden soll, der innerlich viel Zärtlichkeit hat, aber nicht weiß, wie er sie ausdrücken soll – seine Männlichkeit steht ihm im Weg.
Ich bin mir nicht sicher, ob dieser humanistische Blick wirklich so stimmt. Und ich frage mich auch, ob die Innenperspektive, also der Erzählstil, wirklich stimmig ist. Wäre da nicht mehr Zynismus zu erwarten? Mehr abschätzige Gedanken? fürchte das es so schnell in eine sozialromantik kippt.lese würde ich aber trotztdem gerne, es ist glaube sehr gut für einen regnerischen sonntag
Das Buch versucht, ähnlich empathisch aus der Perspektive eines alten Mannes zu schreiben, der die Kontrolle abgeben muss. Manche Sätze wirkten auf mich jedoch etwas zu flach, etwa: „Vor lauter Wut sah ich rot.“ Andere Passagen erschienen mir zu didaktisch formuliert, fast wie Hinweise für uns Leser:innen: „Im Kielwasser der Wut meldet sich dieses nagende Gefühl, das mich seit einiger Zeit plagt.“ Man durchschaut schnell, dass hier ein nach außen wütender, alternder Mann gezeigt werden soll, der innerlich viel Zärtlichkeit hat, aber nicht weiß, wie er sie ausdrücken soll – seine Männlichkeit steht ihm im Weg.
Ich bin mir nicht sicher, ob dieser humanistische Blick wirklich so stimmt. Und ich frage mich auch, ob die Innenperspektive, also der Erzählstil, wirklich stimmig ist. Wäre da nicht mehr Zynismus zu erwarten? Mehr abschätzige Gedanken? fürchte das es so schnell in eine sozialromantik kippt.lese würde ich aber trotztdem gerne, es ist glaube sehr gut für einen regnerischen sonntag