Der Roman verspricht Wärme, Witz und große Gefühle – tatsächlich blieb er für mich über weite Strecken überraschend distanziert und unerquicklich.
Die Grundidee ist zweifellos berührend: ein hochbetagter Mann, dessen Welt immer kleiner wird, der um Autonomie, Würde und die Beziehung zu seinem Hund kämpft. Doch die Umsetzung konnte mich kaum erreichen. Bo als Erzähler blieb für mich schwer zugänglich, seine Gedanken wirkten oft repetitiv, sprunghaft oder ermüdend, sodass sich emotionale Nähe nicht einstellen wollte.
Der Roman nimmt sich viel Zeit – vielleicht zu viel. Der entschleunigte Ton kippt stellenweise in Längen, ohne dass daraus zusätzliche Tiefe entsteht. Konflikte, insbesondere die Beziehung zum Sohn Hans, bleiben eindimensional, und statt differenzierter Auseinandersetzung dominieren Wiederholungen derselben Gefühle und Situationen. Was als leise Melancholie gedacht ist, wirkte auf mich zunehmend zäh.
Auch der vielgelobte Humor zündete für mich kaum; die emotionalen Momente erschienen eher konstruiert als organisch. Die Sprache ist zwar ruhig und sauber, aber selten überraschend oder literarisch prägnant.
Fazit:
Trotz eines grundsätzlich sensiblen Themas konnte mich „Wenn die Kraniche nach Süden ziehen“ weder emotional noch erzählerisch überzeugen. Wer sehr ruhige, stark entschleunigte Romane mit hohem Wiederholungsanteil schätzt, mag hier Trost finden – für mich blieb das Buch jedoch blass und unerquicklich
Die Grundidee ist zweifellos berührend: ein hochbetagter Mann, dessen Welt immer kleiner wird, der um Autonomie, Würde und die Beziehung zu seinem Hund kämpft. Doch die Umsetzung konnte mich kaum erreichen. Bo als Erzähler blieb für mich schwer zugänglich, seine Gedanken wirkten oft repetitiv, sprunghaft oder ermüdend, sodass sich emotionale Nähe nicht einstellen wollte.
Der Roman nimmt sich viel Zeit – vielleicht zu viel. Der entschleunigte Ton kippt stellenweise in Längen, ohne dass daraus zusätzliche Tiefe entsteht. Konflikte, insbesondere die Beziehung zum Sohn Hans, bleiben eindimensional, und statt differenzierter Auseinandersetzung dominieren Wiederholungen derselben Gefühle und Situationen. Was als leise Melancholie gedacht ist, wirkte auf mich zunehmend zäh.
Auch der vielgelobte Humor zündete für mich kaum; die emotionalen Momente erschienen eher konstruiert als organisch. Die Sprache ist zwar ruhig und sauber, aber selten überraschend oder literarisch prägnant.
Fazit:
Trotz eines grundsätzlich sensiblen Themas konnte mich „Wenn die Kraniche nach Süden ziehen“ weder emotional noch erzählerisch überzeugen. Wer sehr ruhige, stark entschleunigte Romane mit hohem Wiederholungsanteil schätzt, mag hier Trost finden – für mich blieb das Buch jedoch blass und unerquicklich