Unbeschreiblich schön
Die Autorin Lisa Ridzén kannte ich bisher nicht. Aber der Titel und das Cover von „Wenn die Kraniche nach Süden ziehen“ hat sofort mein Interesse geweckt. Auf dem Cover sieht man einen Mann mit einem Hund, der den Hauptprotagonisten Bo widerspiegeln soll. Meiner Meinung nach ist das Cover (vor allem wenn man das Buch durchgelesen hat) sehr passend und emotional ergreifend gestaltet worden.
Zur Handlung: Bo lebt mit seinem Hund Sixxten alleine in seinem Haus, nachdem seine demenzkranke Frau in ein Heim ziehen muss. Die Autorin zieht die Themen Familie, Freundschaft, Sehnsucht und das Älter werden in den Vordergrund. Dabei verwendet sie einen Schreibstil, der einen denken lässt die Geschichte selber zu erleben. Der Schreibstil regt zum nachdenken an und hallt nach. An vielen Stellen des Buches musste ich schlucken, weil sie so aufrichtig und emotional beschrieben wurden. Bo durchläuft eine Phase des Verlustes durch seine Frau und seinem Hund Sixxten, der an eine Familie abgegeben wurde, weil dies sein Sohn Hans aufgrund seiner körperlichen Verfassung so entschieden hat. Nach und nach lässt Bos Körper aufgrund seines Alters nach und er erkennt, dass er nicht mehr lange zu leben hat - und das Leben so auch nicht mehr leben möchte. Nicht nur seine Frau und sein Hund fehlen ihm, er verliert auch noch seinen besten und einzigen Freund Tude.
Ganz besonders emotional fand ich die Beschreibung des Sterbens - wann Bo sich seinen Zeitpunkt ausgesucht hat.
Ungerne möchte ich das Schönste am Buch verraten, aber: der letzte Satz auf Seite 379 ist bisher die schönste Pointe die ich je gelesen habe.
Wirklich ein tolles Buch, was ich nur empfehlen kann.