Wenn die Liebe hinfällt, steht sie wieder auf - manchmal woanders

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adelheid von buch Avatar

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Alia, eine junge Frau und Mutter Mitte dreißig, ist mitten im Abschlussprüfungsstress als sie von ihrer großen Liebe Leander von heute auf morgen ohne Vorwarnung wegen einer anderen Frau verlassen wird. Wie wird man damit fertig, wenn einem derart der Boden unter den Füßen weggezogen wird? Alia kämpft für ihre Liebe, kämpft um Leander. Sie ist bereit zu verzeihen, ringt um Verständnis. Es geht Alia so schlecht, dass sie die Prüfungen verschieben und ein Urlaubssemester einlegen muss. Ein Nachbar von derselben Etage, Kolja, kümmert sich und hilft ihr. Im Grunde ist es Liebe auf den ersten Blick zwischen den beiden. Aber beide wissen es erstmal nicht. Alia ist immernoch auf ihren Leander fixiert, wünscht sich, dass alle wird wie früher wird. Kolja lebt mit Kim zusammen, einer amerikanischen Stewardess. Nach einiger Zeit will Leander tatsächlich wieder zu Alia zurück. Aber die Liebe ist angeschlagen. Es ist einfach nicht mehr dasselbe. Dennoch lässt sich Alia darauf ein und hofft, dass es früher oder später wieder wie früher werden kann. Bis sie Kolja wieder über den Weg läuft und völlig neue Gefühle in ihr entstehen.

Alia ist eine moderne junge Frau, die ehrlich zu sich selbst ist. Sie ist kein Mensch, der sich schnell verliebt und so ist es für sie etwas wirklich Besonderes, als sie Leander, den Musiker und Kneipenbesitzer kennenlernt. Es läuft richtig gut zwischen den beiden. Ihre Liebe wird gekrönt von einer kleinen Tochter Katie, für die sie liebevolle Eltern sind. Alia hat mit Anfang dreißig ein Studium begonnen. In der Zeit der Abschlussprüfungen gerät die Beziehung in eine Krise. Alia ist alles ein bisschen zuviel. Sie kämpft darum, zwischen Kinderbetreuung, Haushalt, Studium und Mann klarzukommen. Leander hat wenig Einfühlungsvermögen, Alia fühlt sich bedrängt. Sie bittet Leander um verübergehenden Abstand. Sie hat deswegen Schuldgefühle. Aber Leander hat sich schon anderweitig getröstet. Ohne mit der Wimper zu zucken, und ohne sich weiter um Alia zu kümmern, verlässt er sie. Alia hatte eigentlich auf Entspannung der Sitation gehofft, doch jetzt schlägt alles über ihr zusammen. Wie sehr es wehtut, wenn man auf diese Weise im Stich gelassen wird, wird sehr eindrucksvoll geschildert. Sie kann es nicht fassen, es zerreißt ihr das Herz. Deshalb tut Alia alles, auch die entwürdigendsten Dinge, in der Hoffnung, die Geschichte zu wenden. Sie hat Beistand in ihren Freundinnen und in ihrem Nachbarn Kolja, der sich um sie kümmert und ihr hilft. Als sie erkennt, dass Leander sie auch weiterhin verletzen wird, ändert sie die Strategie. Sie will ihr Leben allein in die Hand nehmen und ohne Leander auskommen. Das ist ein sehr schmerzhafter und langwieriger Prozess, der aber auch viel Neues und viel Gutes mit sich bringt. Als Leander wieder zu Alia zurückkommt, ist er nicht mehr bedingungslos willkommen. Der Lack ist ab von der Liebe. Er soll sich um sie bemühen.

Das Buch ist ein Porträt einer Frau mit den Alltagsproblemen unserer Zeit. Der Schreibstil ist an manchen Stellen ein wenig langatmig, im Großen und Ganzen aber locker und leicht lesbar. Großartig ist die Selbstironie, mit der die Protagonistin manch peinliche Situation übersteht.