Ein Roman, der lieber doziert als erzählt
Mit der Leseprobe war ich erstmal ziemlich irritiert. Der Text will ein Roman sein, aber er klingt viel zu oft wie ein Wikipediaeintrag mit literarischer Staffage. Sätze wie „Wir schreiben den 11. Februar des Jahres 1933“ klingen eher nach hölzernem Geschichtsbuch als nach lebendiger Erzählung. Dazu das Präsens, das für historische Stoffe selten funktioniert. Statt Thomas Mann atmen zu lassen, stolpert man über diese steifen Konstruktionen.
Auch die vielen Spiegelstriche haben mich irritiert. Sie sollen wohl Rhythmus erzeugen, wirken aber eher so, als hätte jemand mit Chat GPT im Manuskript herumgedoktert. Mir fehlte beim Lesen ein Gefühl für Szene, für Atmosphären, für Zwischentöne. Stattdessen reiht sich Information an Information. Klar, der Autor will zeigen, wie dicht und bedeutungsschwer dieser Moment 1933 ist und mit wie vielen Quellen er arbeitet, aber so liest es sich eher wie ein Referat mit literarischem Anspruch.
Dabei steckt im Stoff ja enormes Potenzial: Thomas Mann im Jahr der Machtergreifung, die Spannung zwischen Exil, Anpassung und politischem Erwachen. Ich hätte mir gewünscht, dass der Text weniger erklärt und mehr erzählt. Dass ich nicht das Gefühl habe, in einer kunstvoll gegliederten Sachbuch gelandet zu sein, sondern in einem Roman.
Auch die vielen Spiegelstriche haben mich irritiert. Sie sollen wohl Rhythmus erzeugen, wirken aber eher so, als hätte jemand mit Chat GPT im Manuskript herumgedoktert. Mir fehlte beim Lesen ein Gefühl für Szene, für Atmosphären, für Zwischentöne. Stattdessen reiht sich Information an Information. Klar, der Autor will zeigen, wie dicht und bedeutungsschwer dieser Moment 1933 ist und mit wie vielen Quellen er arbeitet, aber so liest es sich eher wie ein Referat mit literarischem Anspruch.
Dabei steckt im Stoff ja enormes Potenzial: Thomas Mann im Jahr der Machtergreifung, die Spannung zwischen Exil, Anpassung und politischem Erwachen. Ich hätte mir gewünscht, dass der Text weniger erklärt und mehr erzählt. Dass ich nicht das Gefühl habe, in einer kunstvoll gegliederten Sachbuch gelandet zu sein, sondern in einem Roman.