Schweres leichtfüßig erzählt
Das muss man mögen: das Drama der Emigration, der Exodus deutscher Kultur, erzählt in einem recht flippigen Tonfall, ein Parlandostil, der in frappantem Gegensatz steht zu den Schicksalsentscheidungen, die getroffen werden mussten, um das nackte Leben zu retten. Natürlich ist dem Kenner der Materie klar, dass das Exil für einen Thomas Mann anders verlief als für die zahllosen armen Schraffel, deren Bedeutung für das geistige Erbe ebenso bedeutsam war, deren Verhältnisse allerdings weitaus weniger kommod waren. Doch für alle Mitglieder der Familie Mann gilt nun einmal: an der Messlatte des Durchschnittlichen können sie nicht gemessen werden, weshalb Illies eben das Recht für sich beansprucht, in dieser leichtfüßigen, aber bestimmt nicht leichtfertigen Weise sich über diese Lebensphase Thomas Manns zu berichten.